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Mondoberfläche

© dpa

Expedition abgesagt: Mond ist Deutschland keinen Euro wert

2012 sollte die deutsche Mondexpedition Leo starten, mit deren Hilfe die Oberfläche des Trabanten erforscht werden sollte. Es war als deutsches Prestige-Projekt gedacht, nun ist der Weltraumflug abgesagt - die Haushaltskonsolidierung geht vor.

Das Projekt einer ersten deutschen Mondexpedition wird vorerst nicht verwirklicht. Die "Braunschweiger Zeitung" berichtete vorab, die Bundesregierung habe überraschend für 2009 und die Folgejahre keine Finanzmittel für die 350 Millionen Euro teure Expedition "Lunar Exploration Orbiter" (Leo) eingeplant, die eigentlich 2012 beginnen sollte. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums habe bestätigt, wegen der Haushaltskonsolidierung müsse das Programm zurückstehen.

Die FDP-Forschungsexpertin Ulrike Flach sagte der Zeitung, das vorläufige Aus für die Mission sei ein Rückschlag für die deutsche Raumfahrtindustrie und ein Zeichen für die Schwäche der Raumfahrtpolitik von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU).

Kritik von Opposition

Nach den ursprünglichen Plänen sollte mit der deutschen Expedition Leo die Oberflächenzusammensetzung des Erdtrabanten erforscht werden. Eine unbemannte Forschungssonde sollte den Mond ab 2012 mindestens vier Jahre lang umkreisen und präzise kartographieren. Glos hatte dem Plan bereits zugestimmt und die Mittel in den Haushaltsverhandlungen angemeldet, nun aber im gerade beschlossenen Haushaltsentwurf und der mittelfristigen Finanzplanung der Regierung nicht durchgesetzt.

Flach kritisierte: "Glos steht nicht hinter der Mondmission. Er macht mit den Raumfahrtgeldern lieber bayerische Landespolitik, statt seiner Aufgabe als Technologieminister nachzukommen." (nim/ddp)

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