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Panorama: Expo 2000: Leere Sonderzüge und verärgerte Kunden: Streichung der Sonderangebote im Regelverkehr Richtung Hannover

Die Expo in Hannover verärgert zunehmend die Fahrgäste der Bahn. Für Fahrten nach Hannover müssen sie im Regelzug nicht nur einen Zuschlag zahlen, entfallen sind auch die meisten preiswerten Verbindungen beim Kauf einer Fahrkarte über das Internet ("Surf & Rail"), die über Hannover führen.

Die Expo in Hannover verärgert zunehmend die Fahrgäste der Bahn. Für Fahrten nach Hannover müssen sie im Regelzug nicht nur einen Zuschlag zahlen, entfallen sind auch die meisten preiswerten Verbindungen beim Kauf einer Fahrkarte über das Internet ("Surf & Rail"), die über Hannover führen. Damit gibt es keine Sonderpreise unter anderem Richtung Ruhrgebiet und Hamburg. Und das Schöne-Wochenend-Ticket gilt im Raum Hannover während der Expo ohnehin nicht. Trotzdem dürfen Fahrgäste ohne Expo-Eintrittskarte die Sonderzüge nicht nutzen, die derzeit ziemlich leer unterwegs sind. Für den Expo-Verkehr hat die Bahn unter anderem den ICE-Verkehr über Potsdam eingeschränkt.

Genaue Passagierzahlen hält das Unternehmen zurück. "Wir operieren nicht mit Prozentzahlen", sagt Achim Stauß, Sprecher der Bahn-Konzernleitung für den Bereich Berlin. Es heißt lediglich: "Die Auslastung nimmt zu, es gibt aber noch freie Kapazitäten." Gut besetzt seien dagegen die Regelzüge, die auch ohne Expo gut ausgelastet seien, sagte der Fernverkehrssprecher der Bahn AG, Martin Katz. Deshalb fördere die Bahn die Regelfahrten Richtung Hannover derzeit nicht mit Sonderangeboten.

Wer aber ohne Expo-Ticket in den Sonderzug steigt, muss ein "Bußgeld" von 40 bis 60 Mark zahlen- zusätzlich zum Bahnticket, das allein schon erheblich teurer ist als ein Expo-Sonderfahrschein. "Solche Fälle hat es gegeben", gibt Stauß zu. Wegen der fehlenden Auslastung ist die Bahn unter Druck geraten, ihre Sonderzüge für Normal-Reisende zu öffnen. Nach Beratungen in der Konzern-Zentrale traf man allerdings die Entscheidung, sich von verärgerten Reisenden nicht irritieren zu lassen. "Wir wollen das Buchungsprinzip beibehalten, da wir davon ausgehen, dass sich die Züge noch füllen", so Stauß.

Expo-Tickets werden nur für einen bestimmten Zug verkauft. Damit sollte eigentlich sichergestellt werden, dass die Züge nicht überfüllt sind. Zwar kann die Bahn so besser planen, aber für die Kunden und das Personal wird das Leben schwieriger. Angesichts der Fülle neuer Sonderregelungen während der Expo-Zeit sollen Beraterinnen in Reisebüros auch schon den Tränen nahe gewesen sein. kt/loy

Die Expo-Züge fahren in zwei Stunden direkt von Berlin zum Expo-Gelände. Expo-Tarife: Eine Person 2. Kl. hin und zurück ab Berlin: 139 Mark; zwei Personen und Kinder bis 17 Jahre: 209 Mark. Die Tickets gelten nur in Verbindung mit einer Expo-Eintrittskarte. Bahncard-Besitzer erhalten eine Ermäßigung von 55 Mark. Normale ICE-Züge zum Messegelände kosten 226 Mark (hin und zurück).

Infos unter: www.expo2000.de

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