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Fall Michelle: Leipziger Polizei sucht "Maulwurf" in eigenen Reihen

Ein Insider aus der Sonderkommission muss detaillierte Informationen zum Fall der getöteten Michelle an Boulevardmedien weitergegeben haben. Nun suchen die Leipziger Polizei und Staatsanwaltschaft nach dieser Person.

Nach detailreichen Medienberichten zu dem Mord an Michelle aus Leipzig suchen Polizei und Staatsanwaltschaft nach dem Informationsleck in den eigenen Reihen. Die Staatsanwaltschaft habe noch am Dienstag ein Ermittlungsverfahren wegen Geheimnisverrats gegen unbekannt eingeleitet, sagte Justizsprecher Ricardo Schulz am Mittwoch.

Leipzigs Polizeipräsident Horst Wawrzynski forderte die Ermittler der 177-köpfigen Sonderkommission zur Wahrung der Nachrichtensperre auf. "Jeder sollte sich daran halten, ohne jede Ausnahme", sagte der Polizeipräsident der "Leipziger Volkszeitung".

Boulevardzeitungen hatten berichtet, Michelle sei vergewaltigt worden. Die Leipziger Staatsanwaltschaft hat diese Berichte weder bestätigt noch dementiert. Es gebe einen "vorläufigen Obduktionsbericht", sagte Schulz. Er reagierte am Mittwoch entrüstet über einen erneuten Zeitungsbericht.

Massen-Gentest ist möglich

Unterdessen schließt die Polizei einen Massen-Gentest offenbar nicht mehr aus. Dies sei die Ultima Ratio, wenn die Ermittlungen ins Leere liefen, sagte Wawrzynski der "Leipziger Volkszeitung". Auch eine personelle Aufstockung der Soko Michelle wäre möglich. Noch habe die Polizei kein konkretes Bild vom möglichen Täter. Bisher seien so viele Spuren wie möglich gesichert worden.

Michelle war am 18. August auf dem Weg vom Schulhort nach Hause verschwunden. Drei Tage später wurde ihre Leiche in einem Teich entdeckt. (ut/dpa/ddp)

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