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Fall Mitja: Mutmaßlicher Mörder weiter nicht vernehmungsfähig

Der mutmaßliche Mörder des neunjährigen Mitja aus Leipzig wird vorläufig nicht in ein Haftkrankenhaus verlegt. Der Gesundheitszustand des 43-jährigen Uwe K. soll immer noch kritisch sein.

Leipzig - K. sei weiterhin nicht vernehmungsfähig, sagte der Chef des Krankenhauses St. Georg, Arved Weimann, in Leipzig. K. hatte in der Nacht zu Donnerstag versucht, sich mit einem Sprung vor eine Straßenbahn das Leben zu nehmen. Dem fünffach vorbestraften Sexualtäter wird vorgeworfen, Mitja am 22. Februar in der Straßenbahn angesprochen und ihn anschließend sexuell missbraucht und ermordet zu haben. Die Polizei hatte mit einem Großaufgebot an Beamten mehrere Tage lang die Region nach dem Verdächtigen durchkämmt.

Unterdessen hat der Berufsverband Deutscher Psychologen die Forderungen nach schärferen Gesetzen für Sexualstraftäter zurückgewiesen. Vor dem Hintergrund des Mordes an Mitja sagte der Vorsitzende der Sektion Rechtspsychologie im BDP, Steffen Dauer, der Zeitschrift "Super Illu", die deutschen Gesetze reichten aus. Die Justiz habe in den vergangenen Jahren immer besser reagiert. Dauer betonte, entsprechende Strafen würden schnell verhängt, zugleich notwendige Einweisungen in Kliniken veranlasst, und auch die Sicherungsverwahrung werde genutzt.

Der Rechtspsychologe sagte zudem, dass er Forderungen nach einer Veröffentlichung der Namen und Adressen von Sexualstraftätern, wie es in einzelnen US-Bundesstaaten üblich ist, für falsch halte. Das widerspreche dem Resozialisierungsgedanken. (tso/ddp)

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