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Fall Mitja: Uwe K. rund um die Uhr bewacht

Der mutmaßliche Mörder von Mitja wird nach seiner Verlegung in ein Haftkrankenhaus nicht aus den Augen gelassen - aus Sicherheitsgründen und weil er immer noch medizinische Versorgung braucht.

Leipzig - Zudem spiele eine Rolle, dass der 43-Jährige vor seiner Festnahme am vergangenen Donnerstag versucht habe, sich mit einem Sprung vor eine Straßenbahn das Leben zu nehmen, teilte die Anstalt mit. Der mehrfach vorbestrafte Sexualstraftäter verletzte sich dabei schwer. Er war am Dienstag vom Klinikum Sankt Georg in Leipzig ins Haftkrankenhaus verlegt worden und wird von drei Beamten bewacht. Außenkontakt besteht nur über seinen Anwalt. Uwe K. soll Mitja missbraucht und erstickt haben. Nach dem 43-Jährigen war tagelang mit einem Großaufgebot gefahndet worden.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig strebt in Rücksprache mit den Ärzten eine baldige Vernehmung des 43-Jährigen an, der bisher nicht befragt werden konnte. Bei der Polizei läuft unterdessen die Auswertung der Spuren auf Hochtouren. Für Ende der Woche rechnen die Ermittler mit dem Ergebnis der Analyse der DNA-Spuren des Tatverdächtigen Uwe K. an der Leiche des ermordeten Kindes.

Unterdessen entbrennt eine Diskussion um den Umgang mit Sexualstraftätern in Deutschland. Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) erntete scharfe Kritik für seinen Vorschlag, eine öffentliche Datei für Sexualstraftäter einzurichten. Der Leiter des Instituts für Sexualwissenschaften am Berliner Universitätsklinikum Charité, Klaus Michael Beier, sagte im Interview der "Zeit", dass nur zehn bis 15 Prozent der Sexualstraftäter überhaupt von Gutachtern untersucht würden. Das erfolge zudem nach sehr unterschiedlichen Qualitätsstandards. (tso/dpa)

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