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Familie: Zahl der Adoptionen sinkt weiter

Im vergangenen Jahr wurden 4201 Kinder und Jugendliche adoptiert - sieben Prozent weniger als 2007. Mehr als ein Drittel der Kinder hatten zuvor nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.

Berlin - Die Zahl der Adoptionen in Deutschland ist im Jahr 2008 weiter gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 4201 Kinder und Jugendliche – 2108 Jungen und 2093 Mädchen – adoptiert. Das waren sieben Prozent weniger als 2007 und der niedrigste Stand seit Beginn der Zählung 1950. Seit 1994, als bundesweit 8449 Adoptionen registriert wurden, sank die Zahl kontinuierlich ab. Eine Erklärung dafür haben die Statistiker nicht.

In fast der Hälfte der Fälle von 2008 handelte es sich um Stiefelternadoptionen, bei denen Minderjährige durch einen neuen Partner des leiblichen Elternteils adoptiert wurden. Mehr als ein Drittel der adoptieren Kinder hatten zuvor nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Die meisten kamen aus Russland (247), Kolumbien (92) und Thailand (85).

Mit 30 Prozent den größten Anteil an den Adoptionen machten die unter Dreijährigen aus, je 15 Prozent entfielen auf die Altersgruppen der Drei- bis Fünfährigen, der Sechs- bis Achtjährigen und der Neun bis Elfjährigen. Der Anteil bei den Zwölf- bis 15-Jährigen betrug 25 Prozent. Die Zahl der Adoptionsbewerbungen ist 2008 im Vergleich zum Jahr davor um zwölf Prozent gesunken, insgesamt lagen 7841 vor. Rein rechnerisch kamen zehn Bewerbungen auf jedes zur Adoption vorgemerkte Kind.

Im vergangenen Jahr befanden sich überdies 2918 Kinder in der sogenannten Adoptionspflege. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben bei Fremdadoptionen, also wenn kein leiblicher Elternteil an der Adoption beteiligt ist. In dieser ein Jahr umfassenden Zeit, in der die Kinder bereits „auf Probe“ bei den künftigen Eltern leben, soll dem Vormundschaftsgericht eine Prognose ermöglicht werden, ob dies dem Wohl des Kindes dient und ob zu erwarten ist, dass zwischen beiden Seiten ein Eltern- Kind-Verhältnis entsteht. sc

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