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Panorama: Familiendrama in Franken

37-Jähriger tötet vier Angehörige und sich selbst

Ansbach - Seelische Probleme haben anscheinend ein Familiendrama in Mittelfranken mit fünf Toten ausgelöst. Es gebe mehrere Hinweise auf eine psychische Erkrankung des 37 Jahre alten Familienvaters, sagte ein Sprecher der Polizei. In dem 579-Einwohner-Dorf Großenried im Altmühltal hatte der Vater seine achtjährige Tochter, seinen zwölfjährigen Sohn, seine gleichaltrige Frau und seine 62 Jahre alte Mutter mit einem Küchenmesser erstochen. Selbst den kleinen Hund der Familie brachte der Mann um, bevor er sich selbst tötete. Die Obduktion der Toten dauerte am Freitag noch an, der Ort befand sich im Schockzustand.

Wie der Polizeisprecher bestätigte, soll der Selbstmord seines Bruders im Jahr 2003, der sich in Nürnberg das Leben genommen hatte, indem er sich von einem Turm in die Tiefe stürzte, den Täter sehr beschäftigt haben. Im selben Jahr sei auch der Vater des Mannes unter nicht geklärten Umständen gestorben. Hier sei der Tod aber letztlich nicht als Selbstmord, sondern als Unfall eingestuft worden. Eine genaue Festlegung auf das Motiv für die Tat wollte die Polizei vor Abschluss der Zeugenvernehmungen aber nicht treffen. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Ein anderer Täter könne aber ausgeschlossen werden.

Sowohl der Mann als auch seine Ehefrau waren laut Polizei als Arbeiter in einer großen Firma tätig.

Die Polizei fand die Toten am Donnerstagnachmittag in ihrer Wohnung. Ein Dorfbewohner hatte die Beamten verständigt. Er hatte sich erkundigen wollen, warum ein Mitglied der Familie nicht zu einem Termin erschienen war. Als niemand öffnete, schlugen die Beamten die Glastür ein. Zu diesem Zeitpunkt war die Familie nach ersten Erkenntnissen der Polizei bereits einige Stunden tot. Den beiden alarmierten Streifenpolizisten bot sich ein grausiges Bild: In den Wohnräumen fanden sie nacheinander fünf blutüberströmte Leichen. Die grausige Entdeckung sei für die beiden Polizisten „ein schockartiges Erlebnis“ gewesen, sagte der Polizeisprecher. Sie wurden anschließend von Psychologen betreut. Das Zweifamilienhaus wurde noch am Donnerstagabend weiträumig abgesperrt.

Mehrere Notfallseelsorger kümmerten sich am Freitag auch um die nähere Verwandtschaft und die Nachbarn der Getöteten. Außerdem betreuen die örtlichen Geistlichen die Einwohner des Orts. „Das gesamte Dorf steht unter Schock“, sagte der Polizeisprecher. AFP/ddp

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