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Familienstudie: Kinder allein machen nicht glücklich

Die finanzielle Situation der Eltern entscheidet über die Zufriedenheit mit. Jeder Dritte in Deutschland, so ergab eine aktuelle Allensbach-Umfrage, die dem Tagesspiegel vorliegt, hat sich den Alltag mit Kleinkind ganz anders vorgestellt als in der Realität.

Berlin - Beginnt für Eltern mit dem Nachwuchs die große Glückseligkeit oder wird das Leben zum frustrierenden Kraftakt? Jeder Dritte in Deutschland, so ergab eine aktuelle Allensbach-Umfrage, die dem Tagesspiegel vorliegt, hat sich den Alltag mit Kleinkind ganz anders vorgestellt als in der Realität. Besonders enttäuscht äußerten sich Alleinerziehende und Eltern, die ihre Kinder ohne Unterstützung von außen groß ziehen. Sie bezeichneten sich als weniger glücklich und klagten stärker über finanzielle Sorgen.

Von den Alleinerziehenden gaben 56 Prozent an, dass das Leben mit Kind sich anders entwickelt habe als erwartet. Nur 26 Prozent sahen ihre Vorstellungen erfüllt. Bei Personen, die ohne Hilfe von Angehörigen oder Freunden klarkommen müssen, äußerten sich 47 Prozent enttäuscht. Die Durchschnittsquote lag bei nur 35 Prozent.

Generell, so ergab die Umfrage, sind die Eltern kleiner Kinder nach eigenen Angaben glücklicher als der Rest der Bevölkerung. Auf einer Skala zwischen eins und zehn ergab sich für Eltern von Kindern unter zwei Jahren ein Wert von 7,6. In der Bevölkerung insgesamt liegt er bei 6,6. Allerdings ist das Glücksempfinden stark von der finanziellen Situation abhängig. Bei Eltern mit einem Haushaltseinkommen von über 2500 Euro liegt der entsprechende Wert bei 8,0. Eltern, die weniger als 1500 Euro zur Verfügung haben, kommen lediglich auf 6,7.

In der Rangliste der Tätigkeiten, die jungen Eltern die meiste Freude bereiten, rangiert das Kuscheln mit dem Kind an erster Stelle (86 Prozent). Es folgen das Beobachten der Entwicklungsschritte (83 Prozent) sowie gemeinsames Spielen (70 Prozent). Das Füttern bereitet 30 Prozent besonderes Vergnügen, das Wickeln und Pudern genießen 21 Prozent.

Als besonders anstrengend bezeichneten 70 Prozent die ersten Wochen nach der Geburt. 67 Prozent der Eltern leiden darunter, weniger frei über ihre Zeit verfügen zu können. 60 Prozent gaben an, dass sie sich nun mehr Sorgen machten. Allerdings äußerten 84 Prozent der Befragten Stolz über ihre neue Elternrolle. Und knapp jeder zweite versicherte, mit dem Kind „intensiver und bewusster als früher“ zu leben. Die Umfrage im Auftrag des Babynahrungsherstellers Humana erfolgte im Zeitraum zwischen Dezember 2010 und Januar 2011. Befragt wurden 1026 Eltern. Rainer Woratschka

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