zum Hauptinhalt

Fehlalarm: Französin nicht an Vogelgrippe erkrankt

Ein erster Fall von Verdacht auf Vogelgrippe bei einem Menschen in Frankreich hat sich als Fehlalarm herausgestellt.

Paris/Berlin/Jarkata - Eine 32-jährige Französin war nach einer Türkeireise mit Symptomen der Krankheit am Samstag in die Uni-Klinik Montpellier gebracht worden. «Alle Tests sind negativ. Jeder Verdacht auf Vogelgrippe ist ausgeräumt», sagte der Träger der Universitätsklinik Marseille, der für die Tests verantwortlich zeichnete, am Sonntagabend. Ähnliche Verdachtsfälle in Deutschland und in Belgien hatten sich in den vergangenen Tagen ebenfalls nicht bestätigt.

Die Frau türkischer Herkunft war mit Grippesymptomen und Atemproblemen von einem Familienbesuch aus der Region Tarsus heimgekehrt, wo sie tote Vögel gesehen, aber nicht berührt hatte. Die Gegend gilt nicht als Vogelgrippegebiet. Weil die Frau aber tote Vögel in einem Risikoland gesehen habe, habe das Seucheninstitut INVS den Verdacht auf Vogelgrippe ausgesprochen, hieß es.

Wegen der Vogelgrippe herrscht in weiten Teilen Frankreichs Stallpflicht für Geflügel. Zum Schutz vor einer Infektion muss das Geflügel auch in Deutschland voraussichtlich bald wieder in den Stall. Das Bundesministerium für Verbraucherschutz in Berlin geht davon aus, dass es eine Stallpflicht «um den 1. März herum» geben wird, sagte eine Sprecherin am Samstag der dpa. Da die Pflicht an die Reisezeit der Zugvögel gebunden werde, könne man das Datum derzeit noch nicht ganz konkret sagen, fügte sie hinzu.

In Indonesien sind zwei weitere Menschen an der Vogelgrippe gestorben. Ein 13-jähriges Mädchen und ihr vier Jahre alter Bruder sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in der vergangenen Woche in einem Krankenhaus auf der Insel Java einer H5N1-Infektion erlegen. Das hätten Tests der Weltgesundheitsorganisation bestätigt. Damit sei die Zahl der Todesfälle durch dieses Virus in Indonesien auf 14 gestiegen. Der Vater und eine weitere Schwester der beiden Opfer werden dem Ministerium zufolge noch im Krankenhaus behandelt.

Der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, Markos Kyprianou, will die Agrarminister der 25 EU-Staaten bei einem Treffen an diesem Montag in Brüssel über die jüngste Entwicklung der Vogelgrippe informieren. Dabei wird es unter anderem um die Ergebnisse der Pekinger Geberkonferenz sowie jene Maßnahmen gehen, die seit dem letzten Agrarrat im Dezember ergriffen wurden. (tso/dpa)

Zur Startseite