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Panorama: Flamingoblumen kennen keine Jahreszeiten

Ein dickes, geschwungenes Blatt in leuchtendem Rot oder strahlendem Weiß, daraus ragt ein langer Kolben: Die Flamingoblume fällt auf. Als Tropenpflanze, die keine Jahreszeiten kennt, gedeiht sie gut das ganze Jahr über im Wohnraum.

Ein dickes, geschwungenes Blatt in leuchtendem Rot oder strahlendem Weiß, daraus ragt ein langer Kolben: Die Flamingoblume fällt auf. Als Tropenpflanze, die keine Jahreszeiten kennt, gedeiht sie gut das ganze Jahr über im Wohnraum. Mit dem Vogel hat die Schönheit indes nichts zu tun. Botanisch heißt sie Anthurium. „Dieser Name leitet sich aus dem Griechischen ab“, sagt Peter Opschroef, Gärtnermeister aus Straelen (Nordrhein-Westfalen). Übersetzt heißt das „Blumenschwanz“, was den kolbenförmigen Blütenstand beschreibt.

Die Pflanzen gehören zur Familie der Aronstabgewächse, erklärt Brigitte Fiebig, Technische Leiterin des Botanischen Gartens der Universität Tübingen. „Innerhalb dieser Familie bilden die Anthurien die artenreichste Gattung.“ Je nach wissenschaftlicher Zuordnung zählen 600 bis 1000 Arten dazu. „Allerdings sind die wenigsten der aus den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas stammenden Arten als Zimmerpflanzen geeignet“, schränkt Fiebig ein. Hier fühlen sich im Grunde nur zwei Arten wohl: Anthurium scherzerianum und Anthurium andreanum. Die optimalen Bedingungen lassen sich von ihrem Naturstandort ableiten. „Die Flamingoblume wächst entweder terrestrisch, also auf dem Boden, oder epiphytisch als Aufsitzerpflanze auf größeren Gehölzen im Regenwald“, erläutert die Gartenbautechnikerin. „In der Heimat sind Anthurien Schattenpflanzen. Sie vertragen keine pralle Sonne, sollten aber möglichst hell platziert werden.“ Sonst produzieren sie weniger Blüten.

„Der Wurzelballen sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden“, rät Opschroef. Trocknet er stark aus, stößt die Pflanze die Blüten ab. „Ein- bis zweimal in der Woche gießt man die Pflanze mit handwarmem Wasser.“ Fiebig empfiehlt ein durchlässiges Substrat wie Orchideenerde. „Gleichzeitig tut es der tropischen Pflanze gut, die Blätter mit einem kalkfreien Wasser einzusprühen.“ Um Schädlinge und Krankheiten zu verhindern, sollten Zugluft und direkte Heizungsluft vermieden werden. „Wenn die Anthurie glänzende Blätter hat und regelmäßig neue Blütenstände bildet, kann man davon ausgehen, dass der gewählte Standort richtig ist“, sagt Opschroef. Verfärben sich Blätter gelb, können sie abgezupft werden.

Da das Tropengewächs keine Jahreszeiten kennt, bilden sich regelmäßig neue Blätter. „Die Blütenbildung lässt sich bei Anthurium scherzerianum steuern“, verrät Fiebig: Man sollte die Raumtemperatur für vier bis sechs Wochen bei 16 Grad halten. Außerdem werde weniger Wasser gegeben. Das regt die Knospenbildung an. Wird nach dieser Zeit wieder regelmäßig gegossen und gedüngt – stehen also genügend Nährstoffe zur Verfügung – blüht die Anthurie bald prächtig. „Die Blütezeit liegt in der Regel zwischen Februar und Mai“, sagt Fiebig. Durch die Steuerung werden Anthurien im Handel aber mittlerweile das ganze Jahr blühend angeboten. Dorothée Waechter, dpa

Dorothée Waechter[dpa]

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