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Dieses junge Pärchen am Strand hat keine Probleme, aber Millionen Frauen leiden unter Unlust auf Sex. Die "Viagra für die Frau" könnte ändern, was Männern längst zugänglich ist.

© dpa

Flibanserin: "Viagra für Frauen" soll in den USA auf den Markt kommen

Millionen Frauen leiden unter sexueller Unlust. Dagegen hilft angeblich der Wirkstoff Flibanserin. Die rosa Pille gilt als "Viagra für Frauen" und könnte bald zugelassen werden. Aber wie funktioniert "Pink Viagra" überhaupt?

In den USA könnte bald eine „Viagra für Frauen“ genannte Tablette auf den Markt kommen. Das Präparat namens Flibanserin soll Frauen helfen, die unter medizinisch begründeter Unlust auf Sex leiden. Ein Ausschuss der amerikanischen Arzneibehörde FDA empfahl am Donnerstag mit 18 zu 6 Stimmen, die „Pink Viagra“ genannte Pille zuzulassen. Allerdings sollten vorerst noch mehr mögliche Nebenwirkungen erforscht werden.

Frigidität oder sexuelle Gefühlskälte ist ein Problem für Millionen Frauen: Sie haben keine Lust auf Sex und empfinden keinen Spaß am Geschlechtsverkehr. Die Störung der Libido ist eine Belastung für viele Beziehungen, die oft psychotherapeutisch behandelt wird - häufig mit geringem Erfolg. Flibanserin war eine Entwicklung der rheinland-pfälzischen Boehringer Ingelheim, die das Projekt aber 2010 nach einem negativen FDA-Bericht aufgab. Sprout Pharmaceuticals aus Raleigh, North Carolina, übernahm danach die Forschung, die jetzt zum Erfolg führen könnte.

Nach Angaben des Unternehmens sind sieben Prozent aller Frauen vor den Wechseljahren von einer Störung der Libido, die nicht durch Krankheiten erklärt werden kann, betroffen. Wird Flibanserin zugelassen, müssten sie jeden Abend die rosa Pille nehmen.

Flibanserin war nach 2010 noch einmal 2013 von der FDA abgelehnt worden, weil es noch nicht als sicher galt. Darauf gab es heftige Kontroversen zwischen Frauenrechtsgruppen. Die einen warfen der Behörde Sexismus vor, weil sie Viagra zugelassen habe, nicht aber Flibanserin. Andere Gruppen behaupteten, das Unternehmen missbrauche die Aktivisten, um ein noch nicht als sicher bewiesenes Präparat durchzudrücken. (dpa)

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