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Fluglotsenstreik: Zehntausende Deutsche betroffen

Die Arbeitsniederlegung der Fluglotsen hat sich auch auf viele deutsche Urlauber ausgewirkt. Überall wurden Spanienflüge abgesagt. In Tegel und Schönefeld wurden zahlreiche Flüge gestrichen.

Vom Streik der spanischen Fluglotsen waren gestern auch Zehntausende von deutschen Passagieren betroffen, darunter zahlreiche Berliner. Allein an den Flughäfen Schönefeld und Tegel wurden bis zum frühen Nachmittag 14 Starts und zwölf Landungen von Spanienflügen gestrichen. Betroffen waren in Tegel überwiegend die Air Berlin und die spanische Fluggesellschaft Iberia, in Schönefeld der Billigflieger Easyjet.

Sprecher von Air Berlin und Lufthansa verwiesen auf die unklare Situation, die auch andauerte, nachdem die spanische Regierung erstmals seit der 1977 erfolgten Wiedereinführung der Demokratie den Notstand ausgerufen hatte. Es war am Abend noch nicht abzusehen, wann sich der Luftverkehr wieder normalisieren würde. Besonders hart von Streik getroffen wurde Air Berlin, die in Palma de Mallorca ein Drehkreuz betreibt und Umsteigepassagiere zu zahlreichen Orten auf der iberischen Halbinsel befördert. „Wir haben zunächst bis 19 Uhr alle Spanienflüge abgesagt“, sagte eine Sprecherin am Samstag. Nach dem Flugstatus auf der Website des Unternehmens waren alleine in Palma 38 Starts und 35 Landungen von Air-Berlin-Maschinen gestrichen. Easyjet teilte mit, dass man bis Sonntag früh alle Flüge nach Spanien einschließlich der Kanarischen Inseln, Portugal und Marokko abgesagt hatte. Passagiere hätten die Möglichkeit, kostenlos umzubuchen oder sich den Flugpreis zurückerstatten zu lassen. Auch der irische Billigflieger Ryanair hatte gestern alle Spanien- und Portugalflüge gestrichen, darunter einen von Berlin-Schönefeld nach Malaga. Auch am Sonntag sei noch mit Streichungen und Verspätungen zu rechnen, da sich durch den Streik zahlreiche Flugzeuge und Besatzungen nicht an den vorgesehenen Einsatzorten befinden würden.

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main waren seit Beginn des wilden Streiks am Freitagabend bis zum gestrigen Vormittag bereits 14 Flüge gestrichen worden, am Sonnabend sollten insgesamt rund 30 Maschinen nach Spanien starten, die zunächst weitgehend am Boden blieben. „Wir haben fast alle Spanienflüge gestrichen“, sagte auch ein Lufthansa-Sprecher. Vereinzelte Flüge hätten stattfinden können. Da man überwiegend Geschäftsreise-Destinationen ansteuere, sei man am Wochenende nicht so stark betroffen wie Airlines, die vorwiegend Touristen transportieren. Dennoch habe der Streik „erhebliche Auswirkungen“.

Auch die spanische Fluggesellschaft Iberia sagte alle Flüge bis Sonntag sechs Uhr ab. Von den Langstreckenflügen aus Nord- und Südamerika, die sich am Samstagmorgen bereits auf dem Weg nach Europa befunden hatten, konnten fünf Maschinen trotz des Streiks in Madrid landen. Sieben weitere Flüge wurden nach Faro und Porto in Portugal umgeleitet.

Mehr als 8000 Gäste des Reiseveranstalters Tui warteten gestern in ihren Urlaubshotels auf die Rückflüge nach Deutschland und wurden von den Reiseleitern betreut. Auch die Gäste, die auf den Umsteigeflughäfen Las Palmas und Palma de Mallorca auf ihren Weiterflug warteten, wurden in Hotels untergebracht, teilte das Unternehmen mit. 5200 Urlauber wollten von zahlreichen deutschen Flughäfen gestern alleine mit Tui in den Spanienurlaub starten. Betroffene bekommen den Reisepreis erstattet oder können kostenlos umbuchen.

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