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Flugzeugunglück in Thailand

© dpa

Flugzeugunglück: Auch ein Deutscher starb bei Bruchlandung

Das Flugzeugunglück auf der thailändischen Ferieninsel Phuket hat mindestens 90 Menschenleben gefordert. Mindestens ein Deutscher befindet sich unter den Toten. Vier Deutsche überlebten verletzt. Inzwischen wurde die Blackbox entdeckt.

Ermittler, die die ganze Nacht unter Flutlicht Opfer bargen, fanden die Datenschreiber, die technische Daten und die Gespräche im Cockpit registrieren, berichteten lokale Medien. Die beiden Piloten kamen ums Leben.

Die Maschine der Billigfluglinie One-Two-Go mit 130 Menschen an Bord war am Sonntagnachmittag bei schlechtem Wetter über die Landebahn hinausgeschossen. Sie raste in einen Erdwall, zerbrach und fing sofort Feuer. Aus dem brennenden Wrack retteten sich 40 Menschen durch einen Sprung. Viele erlitten nach Angaben von Krankenhäusern schwere Verbrennungen.

Ein deutscher unter den Opfern

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin ist bei dem Unglück mindestens ein Deutscher ums Leben gekommen. Es handele sich um einen 29-Jährigen aus Rheinland-Pfalz, sagte ein Sprecher des Amtes. Insgesamt gehen die Rettungskräfte vor Ort von mindestens 90 Todesopfern aus. Auf der Passagierliste standen insgesamt sieben deutsch klingende Namen. Vier der Namen konnten Überlebenden zugeordnet werden. Die drei Männer und eine Frau im Alter von 24, 25, 27 und 36 Jahren seien nicht auf der Intensivstation und nur leicht verletzt. Sie sind auf dem Weg der Besserung. Das sagte eine Sprecherin des Krungthep-Phuket-Krankenhauses der Deutschen Presse-Agentur dpa. Sie wollten alle so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren. Viele andere Passagiere trugen teilweise schwere Brandverletzungen davon.

Die Datenschreiber sollen nach Angaben des thailändischen Transportministeriums in den USA ausgewertet werden. Erste Ergebnisse werden in einer Woche erwartet. Die Behörden gehen aber schon jetzt davon aus, dass die Bruchlandung durch das schlechte Wetter bedingt wurde.

Der Pilot hatte vergeblich versucht, die Landung abzubrechen und die Maschine in letzter Minute wieder hochzuziehen. Als die McDonnell Douglas-Maschine mit 130 Menschen an Bord in Phuket zur Landung ansetzte, peitschten heftige Windböen mit Regen über die Landebahn.

Zahlreiche Billiglinien

Es war das erste Unglück der Linie One-Two-Go, einer erst vor wenigen Jahren gegründeten Tochter der thailändischen Fluggesellschaft Orient Thai Airlines. Orient Thai-Chef Udom Tantiprasongchai äußerte tiefes Bedauern und versprach Hilfe für die Angehörigen. Seit der Deregulierung der Luftfahrt sind in Südostasien Dutzende Fluggesellschaften entstanden, die vor allem populäre Kurzstrecken bedienen. Die verunglückte Maschine kam aus Bangkok. (mit dpa)

Wer Angehörige oder Freunde in der Maschine vermutet, kann die Hotline der Deutschen Botschaft in Bangkok anrufen: 00 66 22 87 90 00

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