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Forschung: Universitätsklinik Ulm: Verfälschte Krebsstudien

Der ehemalige Direktor der Chirurgie der Universitätsklinik Ulm steht unter Verdacht die Studien zum Krebsmittel Ukrain verfälscht zu haben. Er soll sie "gezielt zugunsten einer Überlegenheit" des Medikaments beeinflusst haben - der Direktor bestreitet die Vorwürfe.

An der Universitätsklinik Ulm hat es "Versäumnisse" bei Studien zu einem Krebsmittel gegeben. Dies sagte eine Sprecherin der Klinik am Montag und bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Nach Informationen des Magazins hatte das Bonner Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Studien zum Präparat Ukrain mehrere, zum Teil "schwerwiegende Mängel" festgestellt. Demnach soll unter anderem die Auswertung "gezielt zugunsten einer Überlegenheit" von Ukrain beeinflusst worden sein, wie das Blatt weiter schreibt. Das Mittel ist in Deutschland nicht zugelassen.

Die Vorwürfe richteten sich gegen den ehemaligen Direktor für allgemeine Chirurgie, sagte die Kliniksprecherin weiter. In den Studien aus den Jahren 1999 bis 2001 zu dem angeblichen Krebsmittel seien "Sachen abgelaufen, die so nicht hätten ablaufen dürfen", sagte die Sprecherin. "Da geht es zum Beispiel um Dokumentations- oder Versicherungsfragen. Ob das absichtlich oder manipulativ war, kann ich nicht beurteilen." Aus Sicht der Klinik liege die Schuld für die Versäumnisse in den Ukrain-Studien allein beim ehemaligen Direktor. Der Professor bestreitet laut "Spiegel" alle Vorwürfe. (dpa/eb)

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