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Forschungszentrum Jülich: Supercomputer gestartet

Europas schnellster Supercomputer ist am Montag im Forschungszentrum Jülich in Betrieb gegangen. Der Computer kann 45,8 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde ausführen.

Jülich - Das entspricht in etwa der Leistung von 12.000 durchschnittlichen Personalcomputern, teilte das Forschungszentrum mit. Wissenschaftler sehen in dem von IBM gebauten Rechner mit dem Namen Jülich Blue Gene/L (JUBL) den Schlüssel zu grundlegenden Erkenntnissen in den Bereichen Umwelt, Energie, Gesundheit und Information.

Forscher sind bei sehr komplexen Fragestellungen oft auf Computersimulationen angewiesen. Das ist auch in der Klimaforschung der Fall. Mit Hilfe des Supercomputers können Wissenschaftler beispielsweise berechnen, wie natürliche und nicht natürliche Gase in 15 Kilometern Höhe, in der Stratosphäre, miteinander reagieren. Diese Ergebnisse gehen als Baustein in die Klimamodelle ein.

«In Deutschland und Europa wird der Bedarf an Rechenzeit in den kommenden fünf Jahren tausendfach ansteigen», sagte der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums, Professor Joachim Treusch. Deshalb müssten die Supercomputer auch weiterhin massiv ausgebaut werden. Mehr als 200 europäische Forschergruppen nutzen die Rechnerkapazität in Jülich (Nordrhein-Westfalen). Zu den Investitionskosten für JUBL wurden keine Angaben gemacht.

Der Hochleistungsrechner arbeitet mit über 16.000 Prozessoren. Mit seiner Leistung steht er nach Angaben des Forschungszentrums weltweit auf Rang 6 der zivilen Rechner. Der weltweit größte zivile Supercomputer steht in Livermore in Kalifornien und ist rund acht Mal so schnell wie der «kleine Buder» in Jülich. Der JUBL hat vier Türme, die in einer klimatisierten Rechnerhalle aufgebaut wurden.

Supercomputing zählt zu den jungen wissenschaftlichen Disziplinen. Neben Theorie und Experiment ist es das dritte methodische Standbein in der Forschung. (tso/dpa)

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