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© AFP

Frankreich: Freizeitpark stoppt makabre Unterhaltung

Makabere Unterhaltung: In einem französischen Freizeitpark konnten die Besucher zuschauen, wie eine Puppe auf einem elektrischen Stuhl "stirbt". Nun hat der Bürgermeister des Ortes Fréjus dem Spuk ein Ende bereitet.

Ein französischer Freizeitpark hat nach Protesten eine Attraktion geschlossen, die den Tod auf dem elektrischen Stuhl zeigt. Ab Freitag werde der elektrische Stuhl nicht mehr gezeigt, teilte der Luna Park in Fréjus am Mittelmeer mit. Der Bürgermeister der Stadt, Elie Brun, hatte zuvor heftig gegen die simulierte Tötung protestiert.

In dem Park konnten die Zuschauer zusehen, wie eine lebensecht wirkende Puppe auf dem Stuhl "stirbt": Der Plastikmann windet sich dabei, bäumt sich auf und stößt Schreie aus, bis Rauch über dem Stuhl aufsteigt und sein Kopf schwer nach vorne fällt.

In Italien wurde eine ähnliche Attraktion" verboten

Der Schausteller Stéphane Camors hatte den "elektrischen Stuhl" in den USA für 10.000 Dollar (6750 Euro) gekauft. Er sieht darin keinerlei politisches Bekenntnis mit Blick auf die Todesstrafe: "Das ist mein Drachen oder King Kong, es ist nur Verzierung", sagte er. "Er ist kein Symbol und soll keine Botschaft vermitteln, schon gar nicht die Todesstrafe verherrlichen. Das soll die Leute nur zum Lachen bringen."

Der Geschäftsführer des Vergnügungsparks namens Dumont hatte das Ausstellungsstück gegen Vorwürfe verteidigt. "Jeder nach seinem Geschmack", sagte er und berief sich auf die Meinungsfreiheit. "Frankreich wird zum Land der Verbote", kritisierte Dumont. Auch in Italien hatte ein elektrischer Stuhl in einem Freizeitpark für Entrüstung gesorgt. Im Juli protestierten in Mailand mehrere Organisationen gegen den im dortigen Luna Park ausgestellten Hinrichtungsstuhl; die Attraktion wurde dort ebenfalls verboten. (nis/lee/AFP)

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