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Frankreich: Größter Schlag gegen Kinderpornografie

Beim bisher größten Schlag gegen Kinderpornografie in Frankreich hat die französische Polizei 132 Verdächtige festgenommen und mehr als 1,4 Millionen Fotos und Videos beschlagnahmt. Auch in Deutschland gab es 110 Hausdurchsuchungen. Das neuartige Kinderpornographie-Suchsystem "Marina" entlarvt die Täter.

Die Täter aus insgesamt 78 Départements im Alter von 19 bis 70 Jahren kämen aus allen Einkommens- und Bildungsschichten und hätten Kinderpornos aus dem Internet gezogen, erklärte die Gendarmerie heute in Paris. Insgesamt wurden fast 10.000 Nutzer festgestellt. Die Ermittlungen waren nach einer Anzeige italienischer Kinderschützer in Gang gekommen.

Für die "Operation Regenbogen" waren seit Montag rund 300 Polizisten und Gendarmen im Einsatz. "Die acht Monate langen Ermittlungen der Cybergendarmen auf einem französischen Server zeigen, dass diese homopädopornografischen Bilder mehr als 21.000 Mal heruntergeladen wurden", erklärte die Gendarmerie. "Von ihnen wurden 310 französische Internauten (Internet-Nutzer) mit Hilfe der Software Marina formell identifiziert." Bei 24 Internetnutzern erwies sich der Verdacht als falsch. Marina wurde vom Forschungsinstitut IRCGN der Gendarmerie zur extrem schnellen Entdeckung von Kinderpornos im Internet entwickelt.

Verbindungen ins Saarland ungeklärt

Rund 1,4 Millionen eindeutige Fotos und 27.000 Videos wurden beschlagnahmt. Die Fahnder stellten zudem zahlreiche Festplatten, Speicherstifte und andere Datenträger sicher, um sie auf weitere Kinderpornos zu untersuchen. Viele Täter gestanden unter der Last der Indizien. Unter den Festgenommenen ist auch ein Wiederholungstäter, der bereit zu zwölf Monaten Haft verurteilt worden war. Zwei andere wurden von Bekannten des Kindermissbrauchs bezichtigt. Ein Mann wurde wegen sexuellen Missbrauchs einer 15-Jährigen verhaftet. Er hatte das Mädchen missbraucht und die Bilder ins Internet gestellt. Der Mann gilt als Schlüsselfigur der Ermittlungen.

Bei einer groß angelegten Aktion gegen Kinderpornografie hat währenddessen die saarländische Polizei in den vergangenen drei Tagen 110 Wohnungen durchsucht und und dabei zahlreiche Computer und Datenträger beschlagnahmt. Einen entsprechenden Bericht der "Saarbrücker Zeitung" bestätigte der Sprecher der Saarbrücker Staatsanwaltschaft, Raimund Weyand. Demnach stellten die Beamten 160 Heimcomputer, 52 Notebooks, mehr als 7000 DVDs und CDs, 200 Speicherkarten und 100 externe Festplatten sicher. (mit dpa)

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