zum Hauptinhalt
Drei Wochen nach dem Verschwinden einer sechsköpfigen Familie in Westfrankreich hat die Polizei im Garten des Hauses Leichen entdeckt.

© dpa

Frankreich: Horror in Nantes: Mehrere Leichen im Garten entdeckt

In Frankreich ist eine seit drei Wochen verschwundene sechsköpfige Familie wohl Opfer eines Verbrechens geworden. Mehrere im Garten entdeckte Leichen und verwirrende Angaben des Vaters vor dem Verschwinden stützen diese These.

Drei Wochen lang galt eine sechsköpfige Familie aus dem westfranzösischen Nantes als vermisst - nun fand die Polizei im Garten ihres Hauses mehrere Leichen. Die Opfer wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft wahrscheinlich erschossen. Mittlerweile wurden fünf Leichen geborgen, teilte die Behörde mit. Nach ersten Erkenntnissen gebe es Hinweise, dass die Mutter und zwei ihrer Söhne unter den Toten sind.

Nachbarn hatten die Polizei auf das rätselhafte Verschwinden der Familie seit Anfang April aufmerksam gemacht. Im Fernsehen erklärte einer von ihnen, der überquellende Briefkasten habe ihn kaum erstaunt. "Doch als Freunde der Kinder kamen und wissen wollten, was los war, wurde ich stutzig", sagte ein bärtiger Mittfünfziger vor laufender Kamera. Keines der Familienmitglieder reagierte mehr auf Handy-Anrufe.

Polizisten hatten bei einer Hausdurchsuchung festgestellt, dass die Schränke ausgeräumt und Bettlaken abgezogen waren. Spuren einer Auseinandersetzung gab es nicht. Nachbarn beschrieben die Familie als ruhig und unscheinbar.

Die vier Kinder im Alter von 13 bis 20 Jahren hatten ihre Schulen, die Eltern ihre Arbeitsplätze unvermittelt verlassen. Zudem gab es seit dem 3. April keine Bewegungen auf dem Familienkonto mehr. Bekannten gegenüber hatte vor allem der Vater merkwürdige Andeutungen gemacht: Dazu gehörte die Behauptung, er sei US-Geheimagent und müsse im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms abtauchen.

Eine andere Aussage war den Ermittlern zufolge die angebliche berufliche Versetzung nach Australien. Damit war in einem Schreiben an den Schuldirektor auch das Fehlen von zweien der Kinder erklärt worden. Im Brief lag sogar ein Scheck für die Schulgebühren.

Auf einem nahe dem Haus abgestellten Auto - es soll der verschwundenen Mutter gehören - fanden die Beamten den in den Staub geschriebenen Satz: "Das hättest Du nicht tun dürfen - Du fehlst mir!" Unklar blieb aber, ob der Satz im Zusammenhang mit dem mysteriösen Verschwinden der Familie steht. Ein der Familie gehörender Pritschenwagen ist nach Medienberichten verschwunden. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false