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Frankreich: Mehrere Tote beim Zusammenstoß zweier Züge

Im Osten Frankreichs sind bei einem Zugunglück mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden. Unfallsursache ist womöglich eine falsche Weichenstellung.

Metz - Bei dem Frontalzusammenstoß zweier Züge starben nach Bahnangaben zwölf Menschen. Unter den Toten seien neun Passiere, die beiden Zugführer und ein Gleisarbeiter, teilte ein Sprecher des Krisenstabes der französischen Staatsbahn SNCF mit. Einer vorläufigen Bilanz der Feuerwehr im lothringischen Metz zufolge wurden mindestens 21 weitere Reisende verletzt, einige von ihnen schwer. Rund 100 Rettungskräfte aus Frankreich und Luxemburg versuchten am Nachmittag weiterhin, Passagiere aus dem Zugwrack zu befreien. Verletzte wurden mit Hubschraubern in naheliegende Krankenhäuser gebracht. Viele Überlebende standen unter Schock und mussten von Psychologen betreut werden.

"Apokalyptische Szenen"

Nach Angaben der SNCF stieß ein zweistöckiger Regionalzug der Luxemburger Bahngesellschaft CFL auf dem Weg von Nancy nach Luxemburg um 11.45 Uhr mit einem Güterzug zusammen. Das Unglück ereignete sich nahe des Ortes Zoufftgen an der Grenze zu Lothringen, wo derzeit wegen Bauarbeiten nur ein Gleis befahrbar ist. Wieso beide Züge auf diesem Gleis aufeinanderprallten, sei noch unklar, sagte ein Bahnsprecher in Metz.

Zeugen beschrieben "apokalyptische Szenen". Die Züge seien nur noch ein "Riesenhaufen aus ineinandergeschobenem Metall", berichtete der Vizepräsident des lothringischen Regionalparlaments, Bertrand Mertz. Er schloss einen Fehler bei der Weichenstellung durch Bahnbedienstete in Luxemburg nicht aus. Ein Sprecher der CFL sagte dazu, bisher habe er "keinerlei Angaben" zu den Unfallursachen. Die Hinweise auf eine möglicherweise falsche Weichenstellung könne er "weder bestätigen noch dementieren". Am Nachmittag trafen die Regierungschefs von Frankreich und Luxemburg, Dominique de Villepin und Jean-Claude Juncker, an der Unglücksstelle ein. (tso/AFP)

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