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Panorama: Gangs zurück in New York

Nach Jahren des Rückgangs werden in den US-Städten die Banden wieder stark – auch bei Mädchen

Washington In den Städten der USA herrscht Alarmstimmung. Nach Jahren relativer Ruhe machen Gangs die Straßen wieder unsicher, sie sind gefährlicher denn je und ihre Mitglieder werden immer jünger. Neben Schusswaffen und Messern greifen sie bevorzugt zur Machete. In den USA ist die Zahl der Gang-Morde von 1999 bis 2002 um 50 Prozent gestiegen, wie eine Kommission der Polizei errechnet hat.

Allein im Jahr 2002, dem bisher letzten Jahr mit vorliegender Statistik, gingen etwa 1100 von insgesamt 16200 tödlichen Taten auf das Konto von Straßengangs – die höchste Zahl seit 1995.

Es gibt verschiedene Gründe für diese Entwicklung. So befinden sich Abertausende von Bandenmitgliedern, die im Zuge massiver Anti-Gang-Operationen vor allem in der ersten Hälfte der 90er Jahre hinter Gittern landeten, nun wieder auf freiem Fuß. Viele von ihnen sind nach Verbüßung ihrer Haftstrafe in ihr altes Umfeld zurückgekehrt – gestählt durch Gangrivalitäten auch im Knast und voller blutiger Geschichten, die sie vor allem in den Augen von Kindern als „Helden“ erscheinen lassen. Das erklärt auch, dass sich immer häufiger schon Sieben- oder Achtjährige Banden anschließen.

Bauen die Gangveteranen systematisch neue Netze auf, sind die Behörden machtloser denn je. Fast alle Großstädte haben nach dem erfolgreichen Durchgreifen vor 15 Jahren ihre Anti-Gang- Spezialeinheiten drastisch verkleinert. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurden außerdem zusätzliche Sicherheitskräfte für den Anti-Terror-Kampf abgestellt.

Auffallend ist aber auch das neue Phänomen der Mädchengangs. Sie tragen Namen wie „Knockout Honies“. dpa

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