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Gasexplosion in Lehrberg: Unglücksursache weiter unklar

Nach der verheerenden Gasexplosion mit fünf Toten im mittelfränkischen Lehrberg sind die Bergungs- und Aufräumarbeiten weitgehend abgeschlossen. Nach wie vor suchen Polizei und Feuerwehr nach der Unglücksursache.

Lehrberg - Polizei und Staatsanwaltschaft konzentrierten sich nun auf die Ermittlungen zur Unglücksursache, sagte ein Polizeisprecher. Mit "aussagekräftigen Ermittlungsergebnissen" sei aber frühestens in einigen Tagen zu rechnen. Am Freitagmorgen war in Lehrberg ein Flüssiggastank hinter einer Bäckerei explodiert. Das Gebäude stürzte bis auf die Grundmauern ein. Auch ein dahinter liegender Scheunenkomplex wurde vollständig zerstört. Mehrere angrenzende Gebäude wurden erheblich beschädigt. Bei der Detonation wurden drei Frauen und zwei Männer verschüttet, die nur noch tot geborgen werden konnten. Dabei handelte es sich um die 71 Jahre alte Senior-Chefin der völlig zerstörten Bäckerei, deren 42 Jahre alten Sohn, einen 35 Jahre alten Bäcker, eine 34 Jahre alte Verkäuferin und eine 17-jährige Auszubildende. 16 Menschen wurden verletzt, drei davon schwer. Zwei von ihnen befanden sich am Sonntag noch "in kritischem Zustand".

Suche mit Hundestaffeln

Nach den Verschütteten wurde mit einer Rettungshundestaffel des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) gesucht. Ein Todesopfer wurde bereits kurz nach der Explosion gefunden. Zwei weitere Tote wurden am frühen Freitagabend in den Trümmern einer eingestürzten Backstube entdeckt. In der Nacht zum Samstag wurden schließlich noch zwei Frauen tot aus den Trümmern der Bäckerei geborgen.

Die in dem Ort anfangs noch bestehende Explosionsgefahr durch einen beschädigten Gastankwagen, der sich inmitten eingestürzter Trümmer befand, war im Laufe des Samstag gebannt worden. Der Tank wurde geborgen und mit einem Spezialfahrzeug abtransportiert. Daraufhin wurde der wegen der Explosionsgefahr ausgelöste Katastrophenalarm für Lehrberg wieder aufgehoben.

Unglücksursache noch unklar

Die Ursache des Unglücks war auch am Wochenende noch unklar. Kurz vor der Explosion fuhr Polizeiangaben zufolge ein Monteur eines Gasunternehmens zu dem Gastank, um Wartungs- oder Reparaturarbeiten vorzunehmen. Es sei allerdings noch unklar, ob er zum Zeitpunkt der Detonation bereits mit den Arbeiten begonnen habe. Der Monteur war mit dem Gastankwagen vorgefahren, der erst am Samstag geborgen werden konnte. Der Mann wurde bei der Explosion leicht verletzt.

Am Samstagnachmittag reiste Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) in den 2000-Einwohner-Ort, um den Bürgern sein Mitgefühl auszudrücken und sich bei den Helfern zu bedanken. Er betonte: "Es ist erschreckend zu sehen, wie schnell so ein Unglück Leid über Familien bringen kann." Es sei "ein noch nicht messbarer Schaden" entstanden. Sobald eine Schadensbilanz erstellt sei, werde man im Kabinett darüber entscheiden, wie den Menschen vor Ort geholfen werden könne, kündigte Stoiber an. (tso/ddp)

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