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Panorama: Geburt in türkischer U-Haft

Junge Deutsche wird von Landsleuten betreut

Jason ist ein gesundes Baby, drei Kilogramm schwer und 50 Zentimeter groß – doch der kleine Junge beginnt sein Leben im Gefängnis. Nach seiner Geburt im staatlichen Krankenhaus der südtürkischen Stadt Antalya am Wochenende sollte Jason zusammen mit seiner 20-jährigen deutschen Mutter Sabrina A. von der Klinik wieder ins Gefängnis in Yeniköy verlegt werden. In Yeniköy, rund 30 Kilometer nördlich von Antalya, soll der Prozess gegen Sabrina A. am 25. März beginnen. Der jungen Deutschen wird versuchter Rauschgiftschmuggel vorgeworfen; ihr drohen mehr als zehn Jahre Haft. Doch vorerst freut sich die junge Frau über ihr Baby. Sabrina sei „sehr glücklich“, sagt ihre Anwältin Deniz Yildirim. So verzweifelt die Lage für Mutter und Kind im Knast auch ist – es gibt auch viel Hilfsbereitschaft. Die deutsche Gemeinde in Antalya hatte in den vergangenen Wochen rund 450 Euro für eine Baby-Erstausstattung gesammelt; Bundesbürger in der Stadt organisierten bereits im vergangenen Jahr eine Kleidersammlung für Sabrina.

Laut Anwältin beteuert Sabrina A. ihre Unschuld; sie habe nichts von dem Rauschgift in ihrem Gepäck gewusst. Die türkischen Behörden gehen dagegen von einem Fall organisierter Kriminalität aus. Sabrina A. sitzt im selben Gefängnis, in dem auch der deutsche Realschüler Marco Weiss bis zu seiner Freilassung Mitte Dezember untergebracht war. Anders als bei Marco gab es bei Sabrina keine Appelle deutscher Politiker.

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