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Panorama: Geiseldrama auf Jolo: Zahlen - und vorbeugen (Kommentar)

Die Hoffnung hat nicht getrogen: Mit der Freilassung von Renate Wallert vor zehn Tagen ist Bewegung in das Geiseldrama gekommen. Jetzt kam der Spiegel-Reporter Lorenz frei - gegen beträchtliches Lösegeld, wie man annehmen darf, das in seinem Fall wohl der Verlag bezahlte.

Die Hoffnung hat nicht getrogen: Mit der Freilassung von Renate Wallert vor zehn Tagen ist Bewegung in das Geiseldrama gekommen. Jetzt kam der Spiegel-Reporter Lorenz frei - gegen beträchtliches Lösegeld, wie man annehmen darf, das in seinem Fall wohl der Verlag bezahlte. Lorenz hat Glück gehabt, er war keine vier Wochen gefangen. Für Vater und Sohn Wallert dauert die Qual bereits seit Ostern - mehr als drei Monate. Für sie wird die Bundesregierung zahlen müssen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Nach einem so langen Martyrium muss die Sorge um die Geiseln Vorrang gewinnen vor der grundsätzlichen Erwägung, dass jede erfolgreiche Erpressung die Täter, aber auch Nachahmer zur Wiederholung einlädt. Doch muss die Bundesregierung auch an diese Kehrseite denken und vorsorgen, dass das Schicksal der Wallerts nicht weitere deutsche Touristen trifft - gerade jetzt auf dem Höhepunkt der Urlaubssaison. Den Geiselnehmern kann sie nicht alleine den Kampf ansagen, das kann sie nur zusammen mit den Philippinen und anderen Staaten der Region. Und sie macht dieses Anliegen nur stärker, wenn sie eine gemeinsame Kooperation der EU-Partner anbieten könnte. Auch Frankreich und Finnland sind von diesem Geiseldrama betroffen. Es wäre fatal, wenn den Verbrechern Zeit bliebe, mit dem erzielten Lösegeld Waffen und Ausrüstung zu kaufen, die ihre Stellung noch verstärken. cvm

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