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Panorama: Geiseldrama in Luxemburger Kindergarten: Erbitterter Nervenkrieg - Weiterhin 28 Menschen in festgehalten

Das Zittern um die Kindergeiseln im luxemburgischen Wasserbillig ging am Donnerstag weiter. Am Nachmittag hielt ein 39-jähriger Tunesier noch immer 25 Vorschulkinder und drei Erwachsene in dem Kindergarten an der deutsch-luxemburgischen Grenze fest, den er gut 24 Stunden zuvor schwer bewaffnet mit Handgranate, Pistole und Messer gestürmt hatte.

Das Zittern um die Kindergeiseln im luxemburgischen Wasserbillig ging am Donnerstag weiter. Am Nachmittag hielt ein 39-jähriger Tunesier noch immer 25 Vorschulkinder und drei Erwachsene in dem Kindergarten an der deutsch-luxemburgischen Grenze fest, den er gut 24 Stunden zuvor schwer bewaffnet mit Handgranate, Pistole und Messer gestürmt hatte. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin befanden sich unter den Geiseln auch zwei deutsche Kinder.

Im Laufe des Donnerstags ließ der geistig verwirrte Mann vier Kinder frei. Das vierte Kind sei bereits zusammen mit dem dritten Kind gegen 13 Uhr freigelassen worden, sagte Polizeisprecherin Andrée Colas. Es handele sich um zwei Jungen, die nun wieder bei ihren Eltern seien. Ihre körperliche und seelische Verfassung sei gut. Bei den am Vormittag frei gelassenen Kindern handele es sich um einen dreijährigen Jungen und ein vierjähriges Mädchen.

Schon am Mittwochabend hatte er acht Kinder freigelassen; einer von ihm unbemerkten Gruppe mit einer Erzieherin und acht Kindern gelang die Flucht. Die Verhandlungen mit dem Geiselnehmer dauerten nach Polizeiangaben an. In einem nahe gelegenen Kulturzentrum wurden die Eltern der Kinder von Polizeipsychologen betreut. Das Tatmotiv war am Donnerstag weiterhin unklar. Berichten zufolge war dem Mann das Sorgerecht für seine inzwischen 15 und neun Jahre alten Kinder entzogen worden.

Der 39-Jährige war am Mittwoch in den Hort nahe der deutschen Grenze eingedrungen und hatte nach Angaben der Polizei ein Flugzeug verlangt, um damit Luxemburg in Richtung Libyen verlassen zu können. Die Polizeisprecherin bestätigte, dass es sich bei dem Geiselnehmer um einen Tunesier mit luxemburgischen Pass handele. Colas dementierte allerdings, dass der Geiselnehmer angebliche Lösegeldforderungen in Höhe von 60 Millionen luxemburgischen Francs (knapp drei Millionen Mark) gestellt habe, von denen Behörden zuvor gesprochen hatten. Der Mann verlange auch nicht mehr, zusammen mit mehreren Kindern ausfliegen zu dürfen.

Colas bestätigte, dass der Geiselnehmer am Donnerstagmorgen der Polizei ein Ultimatum bis 8 Uhr gestellt hatte. Dieses Ultimatum hatte er dann aber ohne weitere Folgen verstreichen lassen. Die Verhandlungen mit dem 39-Jährigen dauerten an. Colas bezeichnete die Lage als sehr angespannt. "Die Verhandlungen werden mit der Zeit immer komplizierter", sagte sie.

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