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Geiseldrama: Zwei Tote an US-Schule nahe Columbine

Bei einem Geiseldrama an einer US-Schule sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Der Täter erschoss eine Schülerin und richtete sich anschließend selbst.

Denver - Der Geiselnehmer schoss am Mittwoch (Ortszeit) nach Angaben von Sheriff Fred Wegener auf eine seiner Geiseln und tötete sich anschließend selbst, als Beamte eines Einsatzkommandos die Platte Canyon High School in Bailey im Bundesstaat Colorado stürmten. Die schwerverletzte Schülerin starb im Krankenhaus, eine zweite Geisel blieb unverletzt. Das Motiv für die Tat war zunächst ungeklärt, ebenso die Identität des Täters. 1999 hatte an der Columbine High School im nur rund 70 Kilometer von Bailey entfernten Littleton zwei Jugendliche in einem wahren Massaker zwölf Schüler, einen Lehrer und schließlich sich selbst erschossen.

Bewaffneter drohte mit Bombe

Der bewaffnete Mann in den Dreißigern war gegen Mittag in die Schule in der Kleinstadt Bailey eingedrungen. Einer Polizeisprecherin zufolge feuerte er mehrere Schüsse ab und drohte mit einer Bombe, die er in einem Rucksack bei sich trage. Wegener sagte, der Täter habe seine Geiseln gezwungen, der Polizei Botschaften zuzurufen. Es sei aber unklar, was er gewollt habe. Zunächst habe der Mann sechs Geiseln genommen, vier von ihnen aber später wieder frei gelassen. Zwei Schülerinnen blieben bis zuletzt in einem Klassenraum im zweiten Stock in seiner Gewalt.

Ein Sechzehnjähriger berichtete, seine Mitschüler hätten geweint, als sie von dem bewaffneten Mann in ihrer Schule hörten. Die Polizei habe die Schüler dann in Sicherheit gebracht. "Niemand hätte damit gerechnet, dass so etwas in unserer Schule passiert", sagte der Junge.

Die Polizei hatte sich zur Erstürmung des Gebäudes entschlossen, nachdem der Geiselnehmer den Kontakt abgebrochen hatte und ein Ultimatum des Täters fast abgelaufen war. Eine "taktische Lösung" sei notwendig gewesen, um die beiden Geiseln zu retten, sagte Wegener. "Wir sind einfach nur schockiert, dass so etwas auf dem Lande passiert", fügte er mit zitternder Stimme hinzu. Er habe noch nicht mit der Familie der getöteten Schülerin sprechen können, "aber ich bete für sie". Die Polizei ließ die Schule und eine weitere nahe gelegene Schule evakuieren. Sprengstoffexperten waren vor Ort. Die Straßen in der Umgebung wurden gesperrt. Die beiden Schulen werden von mehr als 800 Schülern besucht. (tso/AFP)

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