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Panorama: Geiselnahme von Wasserbillig: "Künftig immer verdächtig" - ARD-Chefredakteur Hartmann von der Tann über die Polizeimethoden

Bei der Geiselnahme im luxemburgischen Wasserbillig haben sich Polizisten als Journalisten von RTL Luxemburg ausgegeben, die mit dem Geiselnehmer ein Interview machen wollten. Was bedeutet der Trick der Behörden für die künftige journalistische Arbeit?

Bei der Geiselnahme im luxemburgischen Wasserbillig haben sich Polizisten als Journalisten von RTL Luxemburg ausgegeben, die mit dem Geiselnehmer ein Interview machen wollten. Was bedeutet der Trick der Behörden für die künftige journalistische Arbeit?

Das Vorgehen der Polizei in Wasserbillig bedeutet, dass Journalisten in Zukunft immer verdächtig sein werden, in einer anderen Funktion aufzutreten als der einzigen, die sie haben: nämlich berichten, was ist. Sie werden in Zukunft immer in Verdacht stehen, verkleidete Polizisten zu sein, das ist nicht nur hinderlich für die Arbeit, sondern im Ernstfall auch gefährlich.

Wäre die ARD bereit, sich aktiv an einer Geiselbefreiung zu beteiligen - sei es mit Material, sei es mit Mitarbeitern?

Wenn es um die Rettung von Menschenleben geht, kann man rein gar nichts ausschließen. Aber - wenn ich zu entscheiden hätte, müsste wirklich jede andere Möglichkeit erschöpft sein, bevor ich dem zustimmte.

Journalisten-Vereinigungen haben gegen das Vorgehen in Wasserbillig bereits protestiert: Echte Journalisten könnten künftig von Verbrechern für verkleidete Polizisten gehalten werden - mit fatalen Folgen. Teilen Sie diese Befürchtungen einer Komplizenschaft von Medien und Polizei?

Ja.

Bei der Geiselnahme im luxemburgischen Wasserbilli

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