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Panorama: Gekaufte Abiturprüfung: 25 Gymnasiasten in Sachsen verdächtig - 400 bis 1000 Mark bezahlt

In Sachsen stehen 25 Gymnasiasten in Verdacht, sich die Aufgaben für ihre Abiturprüfung im Mai schon vorab verschafft zu haben. Das sagte der Sprecher des Kultusministeriums, Steffen Große, am Dienstag in Dresden.

In Sachsen stehen 25 Gymnasiasten in Verdacht, sich die Aufgaben für ihre Abiturprüfung im Mai schon vorab verschafft zu haben. Das sagte der Sprecher des Kultusministeriums, Steffen Große, am Dienstag in Dresden. Für die Informationen sollen sie auf dem Schulhof zwischen 400 Mark und 1000 Mark bezahlt haben. Er bestätigte damit einen Bericht der "Sächsischen Zeitung". Sollte sich der Verdacht erhärten, würden die Arbeiten mit Null bewertet und die betreffenden Gymnasiasten müssten das Schuljahr wiederholen, sagte Große. Die Schüler von Gymnasien in Chemnitz und Dresden und Umgebung würden zu den Vorwürfen befragt.

Die Fälle sind durch anonyme Hinweise bekannt geworden. Außerdem seien Lehrer bei der Korrektur von abgegebenen Abiturarbeiten in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Biologie und Geschichte misstrauisch geworden. Es habe auffällige Parallelen zwischen dem Inhalt dieser Arbeiten und den vor der Prüfung ausgearbeiteten Lösungsansätzen gegeben. In manchen Fällen hätten die Arbeiten wortwörtlich mit den Vorgaben übereingestimmt. Im Fach Mathematik seien Abiturienten zudem trotz eines falschen Rechenwegs auf das richtige Ergebnis gekommen. Bis jetzt ist unklar, ob die Schüler vorher auch im Besitz der Lösungsansätze gewesen sind, oder ob sie aufgrund der vorab beschafften Informationen mit der gleichen Literatur gearbeitet haben wie die Lehrer, die für die Ausarbeitung des Examens verantwortlich waren.

Die Abitur-Aufgaben werden in verschlossenen Umschlägen an die Gymnasien verschickt, wo sie die Schulleiter erst eine Stunde vor Beginn der jeweiligen Prüfung öffnen dürfen. Eine undichte Stelle im Kultusministerium schloss Große aus. Dies habe eine interne Sicherheitsprüfung ergeben.

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