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Panorama: Genauer Todeszeitpunkt bleibt ungewiß

Kriminalbiologe sagt als Gutachter im Prozeß gegen Pastor Klaus Geyer wegen Totschlags aus BRAUNSCHWEIG (epd).Das im Prozeß gegen den Pastor Klaus Geyer vorgestellte Gutachten des in New York tätigen Kriminalbiologen Mark Benecke hat den Todeszeitpunkt des Opfers nicht mit letzter Sicherheit klären können.

Kriminalbiologe sagt als Gutachter im Prozeß gegen Pastor Klaus Geyer wegen Totschlags aus BRAUNSCHWEIG (epd).Das im Prozeß gegen den Pastor Klaus Geyer vorgestellte Gutachten des in New York tätigen Kriminalbiologen Mark Benecke hat den Todeszeitpunkt des Opfers nicht mit letzter Sicherheit klären können.Es sei am wahrscheinlichsten, daß die Leiche der Pastorenfrau Veronika Geyer-Iwand bis zum Zeitpunkt der gerichtsmedizinischen Untersuchung 2,9 bis 3,5 Tage im Wald gelegen habe, erklärte Benecke am Dienstag vor dem Landgericht Braunschweig.Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seine Frau 25.Juli 1997 in den Nachmittagsstunden erschlagen zu haben.Die Leiche Veronika Geyer-Iwands war am 28.Juli gefunden worden.Der Pastor bestreitet die Tat.Benecke untersuchte drei rund sechs Millimeter lange Fliegenmaden, die der Gerichtsmediziner Professor Klaus-Steffen Saternus am 29.Juli in Wolfenbüttel in der Nacht gegen 1.45 Uhr von der Leiche abgenommen und in einer Formalin-Lösung aufbewahrt hatte.Aus der Art und Entwicklung der Maden schließt Benecke auf die Liegezeit der Leiche.Wie der Kriminalbiologe sagte, kommen nicht mehr als zwei Madenarten in Frage, deren Wachstumszeit aus wissenschaftlichen Tabellen bestimmt werden könne.Die auf der Leiche gefundenen Maden ließen sich jedoch nicht mit "letzter Sicherheit" einer der beiden Arten zuordnen.Für die Madenart, die Benecke als weniger wahrscheinlich annimmt, nannte er eine Entwicklungszeit von 1,8 Tagen.Diese Möglichkeit würde zu Angaben von Zeugen passen, die Veronika Geyer-Iwand noch am 26.Juli lebend gesehen haben wollen.Für diesen Tag hat Pastor Klaus Geyer ein Alibi.Für eine weitere, auf acht Millimeter Länge "geschätzte" Made, die im Mund der Leiche gefunden worden war, nannte Benecke eine Entwicklungszeit von 3,5 Tagen.Diese Made war vom Gerichtsmediziner Saternus jedoch nicht aufbewahrt, sondern nach eigenen Angaben nur in der Länge geschätzt worden.Benecke räumte ein, daß die Entwicklungszeit der Maden bei anderen äußeren Bedingungen auch kürzer sein könne, als er berechnet habe.Sein Gutachten stützt sich unter anderem auch auf Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes für den Umkreis des Fundortes der Leiche, eines Feldwegs bei Braunschweig.Das Urteil soll am 27.März verkündet werden.

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