zum Hauptinhalt

Gericht: Bauer verurteilt wegen Amokfahrt

Den Frontlader gesenkt und in rasender Wut fuhr ein Bauer mit seinem Traktor drei Polizeiwagen zu Schrott. Nun muss er ins Gefängnis und - Überraschung - der Führerschein ist auch weg.

Ein 54-jähriger Bauer aus dem Vogelsbergkreis muss ins Gefängnis, weil er in rasender Wut mit seinem Traktor drei Polizeiautos demoliert hat. Das Amtsgericht in Lauterbach (Hessen) verurteilte ihn am Freitag zu zwei Jahren und zwei Monaten unter anderem wegen Widerstands gegen Polizeibeamte und versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Im August 2007 sollte ein Traktor des Landwirts aus Lauterbach beschlagnahmt werden, weil der Mann wiederholt ohne Führerschein gefahren war. Doch statt sich zu fügen, fuhr er mit abgesenktem Frontlader auf die in Streifenwagen angerückten Beamten zu, die sich nur mit Sprüngen zur Seite retten konnten. Als er kurz davor war, einen Polizeiwagen zu demolieren, in dem noch ein Beamter saß, zückte ein 51-jähriger Polizeioberkommissar seine Dienstwaffe. "Wenn er noch eine Sekunde länger gefahren wäre, hätte ich geschossen", sagte der Beamte vor Gericht. Er habe Angst um sein Leben gehabt, als der Traktor auf dem Hof mit hohem Tempo auf ihn zugekommen sei.

Der Landwirt durchbrach die Autobarriere, flüchtete in ein Waldgebiet und versteckte sich dort sieben Stunden lang, ehe er auf seinen Hof zurückkehrte. Dort nahm ihn ein Sondereinsatzkommando fest. Laut Urteil werden zwei Traktoren des Bauern eingezogen. In den kommenden drei Jahren darf ihm keine neue Fahrerlaubnis erteilt werden. Der Verteidiger kündigte Rechtsmittel gegen das Urteil an. (mpr/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false