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Gerichtsanhörung: Streit um Madonnas Pflegesohn

Vor einem malawischen Gericht hat die erste Anhörung zum Streit um Madonnas Pflegesohn stattgefunden. Die Entscheidung des Gerichts wurde um eine Woche verschoben.

Lilongwe - Grund für die Entscheidung von Richter Andrew Nyirenda sei ein zusätzlicher Antrag der staatlichen Menschenrechtsrechtskommission auf Anhörung, sagte ein Anwalt der klagenden Nichtregierungsorganisationen. Ein Bündnis von 67 malawischen Menschenrechtsgruppen will von dem Gericht zunächst grünes Licht dafür bekommen, gegen das Adoptionsverfahren vorzugehen. Die Menschenrechtler werfen der US-Popdiva vor, mit Hilfe ihres Reichtums und ihrer Berühmtheit die Regeln umgangen zu haben. Der Richter will nach Angaben des Anwalts die beiden Anträge nun gemeinsam prüfen.

Die Menschenrechtsgruppen betonten erneut, Sinn der Klage sei es, für klarere Regeln bei Adoptionen malawischer Kinder durch Ausländer zu sorgen. "Wir fechten die Adoption Davids durch Madonna nicht vollkommen an, aber wir wollen, dass das Gericht die Fragen behandelt, die diese Adoption aufwirft", sagte Menschenrechtsanwalt Justin Dzodzi. Sollte das Verfahren der Nichtregierungsorganisationen und der Menschenrechtskommission zugelassen werden, wird der Fall vermutlich nicht vor 2007 verhandelt werden. Kurz vor Beginn der Anhörung am Montag hatte einer der Anwälte des Bündnisses sein Mandat niedergelegt. Seinen Schritt begründete er mit dem Spektakel um das Verfahren: Er fürchte, seine Motive könnten missverstanden werden.

Madonna hatte im Oktober nach nur wenigen Tagen Aufenthalt in dem südostafrikanischen Staat die gerichtliche Genehmigung erhalten, die einjährige Halbwaise David für zunächst 18 Monate bei sich aufzunehmen. Danach soll über eine endgültige Adoption entschieden werden. Dieses Vorgehen widerspricht nach Angaben der Menschenrechtsgruppen den Gesetzen des afrikanischen Staates, da Ausländer vor einer Adoption 18 Monate mit dem Kind in Malawi leben müssten. Der Anwalt der 48-Jährigen dagegen bekräftigte, Madonna habe sich "buchstabengetreu an die Gesetze gehalten". Auch Davids Vater Yohane Banda unterstützt Madonnas Position. Er fürchtet, die Klage könnte Davids Chancen auf ein besseres Leben gefährden. (tso/AFP)

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