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Gesundheit: 500 Millionen Infektionen mit Malaria pro Jahr

Die Malaria tötet alle 30 Sekunden einen Menschen; jedes Jahr mehr als eine Million, vor allem in Afrika. Die Malaria wütete schon im Ägypten der Pharaonen, bis heute gilt sie als Geißel der Armen.

Genf - „Die Betroffenen haben keine Stimme. Sie haben kein Sprachrohr auf der Weltebene“, sagt Thomas Teuscher vom Programm „Roll Back Malaria Partnership“ der Weltgesundheitsorganisation WHO. Deshalb organisiert die WHO heute den ersten Weltmalariatag.

In Malariagebieten wie Tansania gehört die Krankheit noch zum Alltag: „Die Menschen hier haben sich an die Malaria gewöhnt“, erklärt Munene. „Wir müssen das ändern.“ Ohne Malaria, sind sich Fachleute einig, könnte sich die wirtschaftliche Entwicklung der Länder beschleunigen. Die Kosten krankheitsbedingter Produktions- und Arbeitsausfälle und der Behandlung veranschlagen UN-Experten auf vier Milliarden US-Dollar jährlich.

Nach WHO-Schätzungen beläuft sich die Zahl der Malaria-Infektionen auf bis zu 500 Millionen. Mehrfachansteckungen verursachen diese hohe Zahl. Erreger der Malaria sind Plasmodiumparasiten, die durch Stiche bestimmter Mücken übertragen werden. Massive Fieberschübe, Krämpfe und Durchfall, vielfach auch depressive Verstimmungen schwächen die Infizierten. Unbehandelt führt Malaria oft zum Tod. „Mehr als zwei Drittel der Malariapatienten sind Mädchen und Jungen unter fünf Jahren“, sagt Peter Munene, der Landesdirektor Tansania der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung. „Wir brauchen mehr Anti-Moskito- Netze, um die Menschen zu schützen“, betont er. Pro Netz fallen rund zehn US-Dollar an. Doch fehlt das Geld, um die Malariaregionen ausreichend zu versorgen.

„Wir brauchen jedes Jahr zwischen fünf und sechs Milliarden US-Dollar, um den Opfern der Malaria wirksam zu helfen“, rechnet der Teuscher vor – bislang gibt es für die Finanzierung von Netzen, Therapien und Medikamenten etwa zwei Milliarden Dollar. Jan Dirk Herbermann

Jan Dirk Herbermann

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