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Gesundheit: Als „Ersti“ in der Fachschaft Leontine Buss, 20 Jahre, Humboldt-Universität

Leontine liegt im Grünen, hinter sich das massige Hauptgebäude der Humboldt-Universität, vor sich ein Buch. Dann lehnt sie den Kopf zurück, blinzelt in die Sonnenstrahlen und genießt die Wärme auf der Nasenspitze.

Leontine liegt im Grünen, hinter sich das massige Hauptgebäude der Humboldt-Universität, vor sich ein Buch. Dann lehnt sie den Kopf zurück, blinzelt in die Sonnenstrahlen und genießt die Wärme auf der Nasenspitze. So selbstverständlich, als säße sie schon immer hier. Dabei geht für sie gerade das erste Semester zu Ende – viel zu schnell, wie Leontine findet. Am Anfang hat sie sich schwer zurecht gefunden: Das Institut in der Schützenstraße wollte gefunden werden, die Einschreibung erledigt sein. Aber wo? „Auf der Suche nach Informationen wurde ich von A nach B geschickt." Und die Dame vom Infostand fühlte sich fürs Informieren nicht zuständig. Eine Woche war Leontine gleichermaßen verwirrt und verirrt. Die Sohlen liefen heiß. Der Mut sank. Dann hat sie bald die Fachschaft der Linguisten entdeckt, als einziger „Ersti" unter lauter altgedienten Studenten. Die Dame vom Infostand wurde nicht mehr gebraucht. Es hagelte Tipps ohne Ende: Welche Kurse gut sind, wo das Essen am besten schmeckt und um welche Professoren man am Besten einen großen Bogen schlägt. Crashkurs Uni, sozusagen.

„Spannend ist, was hinter den Kulissen passiert“, meint sie. Und so diskutiert die quirlige Berlinerin in der Fachschaft mit, wenn es um die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge geht oder um Hochschulpolitik. „Schließlich habe ich so einen ganz anderen Bezug zur Uni, als wenn ich nur zum Lernen hinlatsche." Nachmittags tauscht sie ihre Sandalen gegen Turnschuhe und schwingt an der Technischen Universität beim Sportkurs die Beine. Auf diese Weise hat die Neu-Studentin problemlos jede Menge Kommilitonen kennen gelernt.

Sie wollte erst mal Uni- Luft schnuppern – und findet ihr Fach nun spannender als gedacht. Jetzt bleibt sie dabei und schreibt sich zusätzlich für Afrikanistik ein. Jetzt liegt nur noch eine Hausarbeit zwischen ihr und den Ferien. Im kommenden Oktober führt sie die Neulinge herum und lässt sich Löcher in den Bauch fragen. Als Profi, immerhin schon. jvm

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