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Gesundheit: Alte Welten

Zwei Berliner Unis gründen drei Altertums-Zentren. Droht ein Überangebot?

Die Freie Universität Berlin (FU) eröffnet ein interdisziplinäres Zentrum „Alte Welt“ – in Konkurrenz zur Humboldt-Universität (HU). Denn auch dort ist ein „Exzellenzzentrum Alte Welt“ in Vorbereitung. Außerdem hat die HU bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einen Sonderforschungsbereich zu „Transformationen der Antike“ beantragt, über den demnächst entschieden werden soll.

Die Häufung der interdisziplinären Projekte, in denen jeweils Althistoriker, Altphilologen, Archäologen und Kunsthistoriker zusammenarbeiten, hat eine Vorgeschichte: Ende der 90er-Jahre beantragten FU und HU gemeinsam ein Forschungszentrum „Alte Welt“ bei der DFG. Der Antrag wurde abgelehnt. Ein Grund: Die beteiligten FU-Professoren standen kurz vor der Emeritierung.

Beide Unis verfolgten das Thema „Alte Welt“ weiter – jede für sich. Als die Humboldt-Universität kürzlich die „Transformationen der Antike“ und die „Alte Welt“ als neuen wissenschaftlichen Schwerpunkt vorstellte, staunte die Freie Universität. „Ich frage mich, wie die HU das personell schaffen will: Sie streicht die Ur- und Frühgeschichte und hat im griechisch-römischen Bereich nur noch zwei Professuren“, sagt FU-Vizepräsident Klaus Hempfer.

Nun prescht die FU mit der Zentrumsgründung vor, die von einer Reihe neuberufener Professoren getragen wird. Droht ein Dreifachangebot, das in Zeiten knapper Kassen so verpönt ist? Nein, sagt FU-Präsident Lenzen: Die FU werde die frühen Phasen der menschlichen Kultur von China bis Kolumbien bis um 800 n. Chr. vergleichen, während sich die HU auf die Folgen der römischen und griechischen Antike konzentrieren wolle. Auch HU-Sprecherin Angela Bittner betont „inhaltliche Unterschiede“: Die Humboldt-Projekte seien kulturwissenschaftlich ausgerichtet, das FU-Zentrum eher historisch.

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