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Antibabypille: Hormonelle Verhütungsmittel senken Eierstockkrebsrisiko

Frauen, die Verhütungsmittel einnehmen, erkranken seltener an Eierstockkrebs. Allerdings steigt gleichzeitig das Risiko für andere Krebsarten.

Frauen, die Verhütungsmittel einnehmen, erkranken seltener an Eierstockkrebs. Allerdings steigt gleichzeitig das Risiko für andere Krebsarten.

Der Schutzeffekt gegen Eierstockkrebs hält auch Jahrzehnte nach dem Absetzen der Antibabypille an, berichtet ein internationales Ärzteteam. Die Mediziner beziehen sich auf 45 Studien mit Daten von 110 000 Frauen aus 21 Ländern. Die Ergebnisse zeigen, dass das Krebsrisiko umso stärker sinkt, je länger die Verhütungsmittel eingenommen wurden. Diese Wirkung würde weltweit jährlich mindestens 30 000 Fälle von Eierstockkrebs verhindern, schreiben die Autoren im Fachblatt „The Lancet“ (Band 371, Seite 303).

Valerie Beral und ihre Kollegen von der Universität Oxford gehen davon aus, dass der Effekt seit Einführung der Antibabypille vor etwa 50 Jahren bereits 200 000 Frauen vor einer Krebserkrankung bewahrt habe.

Die Schutzwirkung der Hormonpillen war unabhängig vom Östrogengehalt, der in der Zeitspanne von den 1960er bis zu den 1980er Jahren um mehr als die Hälfte abnahm. Von 1000 Frauen aus Industrieländern, die zehn Jahre lang Hormonpräparate eingenommen hatten, erkrankten statistisch gesehen acht an Eierstockkrebs, ohne Verhütungsmittel waren es zwölf. Bei der Krebsdiagnose waren die Frauen im Mittel 56 Jahre alt.

Die Autoren der aktuellen Studie weisen aber auch darauf hin, dass der Einsatz der Antibabypille die Wahrscheinlichkeit für Brust- und Gebärmutterhalskrebs erhöht, was die Nutzen-Risiko-Abwägung schwierig macht. wsa

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