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Gesundheit: Außeruniversitäre Forschung: Die Koordination klappt noch nicht

Die Hermann-von-Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) muss sich besser als bisher mit anderen Trägern der Forschung absprechen. Auch die Koordination der einzelnen Institute untereinander reicht nicht aus.

Die Hermann-von-Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) muss sich besser als bisher mit anderen Trägern der Forschung absprechen. Auch die Koordination der einzelnen Institute untereinander reicht nicht aus. Diese Kritik übt der Wissenschaftsrat in seinem Gutachten über die deutsche Großforschung. Die HGF vereint 16 Forschungszentren, die ein breites Spektrum technischer, naturwissenschaftlicher und biologisch-medizinischer Forschung betreiben. In der Region Berlin-Brandenburg gehören dazu beispielsweise das Hahn-Meitner-Institut, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Max-Delbrück-Zentrum in Buch und das Geoforschungszentrum in Potsdam.

Die HGF erhält jährlich rund vier Milliarden Mark; mit rund 25 000 Mitarbeitern, darunter 9300 Wissenschaftlern, ist die HGF der größte Arbeitgeber in der außeruniversitären Forschung. Um die strategische Zusammenarbeit zwischen den Instituten zu fördern, schlägt der Wissenschaftsrat eine programmgebundene Zuweisung der Mittel vor. Beim Präsidenten der HGF angesiedelte Forschungskoordinatoren könnten die Verantwortung für die Budgets von den einzelnen Instituten weg stärker auf eine zentrale Ebene verlagern.

Allerdings geht der Wissenschaftsrat nicht so weit, eine Holding-Struktur wie bei der Max-Planck-Gesellschaft oder der Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung vorzuschlagen. Die Zentren der HGF sollen vorerst juristisch eigenständig bleiben, allerdings mit einem gestärkten Senat an der Spitze. Übergreifende Themen wie die Gesundheitsforschung oder die Solarforschung könnten in neue Strukturen jenseits bestehender Großforschungszentren münden. Etwa ein Fünftel der Budgets sollte den Forschungszentren ohne inhaltliche Bindung zugehen, damit sie selbst über Schwerpunkte bestimmen können.

Der Wissenschaftsrat schlägt vor, nur noch die Institutsteile zu fördern, die den Forschungen direkt zugute kommen. Andere Teile seien auszugliedern, zu straffen oder abzuwickeln. Außerdem muss sich die HGF stärker mit den Universitäten und den anderen außeruniversitären Forschungsträgern abstimmen, bis hin zu gemeinsamen Labors.

Der Technologietransfer in die Wirtschaft ist ebenfalls verbesserungswürdig. "Hierzu gehört eine offensive Patent- und Lizenzpolitik ebenso wie aktives Zugehen auf kleine und mittlere Unternehmen", schreiben die Gutachter den Forschern ins Stammbuch.

Heiko Schwarzburger

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