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Gesundheit: Beipackzettel überfordern auch Gebildete

Einnahmevorschriften sind missverständlich

Viele Patienten nehmen ihre Medikamente nicht wie vorgeschrieben ein. Dadurch entstehen Millionenkosten im Gesundheitswesen. Nicht Gleichgültigkeit oder Verweigerungshaltung sind die Gründe dafür: Wie ein amerikanisches Forscherteam jetzt herausfand, können viele Patienten die Anweisungen zur Einnahme eines Medikaments auf der Packung nicht richtig verstehen. Das passiert nicht nur Menschen mit geringen Lesefertigkeiten, wie die Forscher im Fachblatt „Annals of Internal Medicine“ berichten. Sondern auch Menschen mit einer höheren Schulbildung.

Das Team um Michael Wolf von der Northwestern University legte 395 Patienten verschiedenen Alters fünf Medikamente mit verschiedenen Anweisungen vor. Es zeigte sich, dass die Verständnisschwierigkeiten umso größer waren, je mehr Zahlenangaben kombiniert wurden. „Was bedeutet ,zweimal täglich‘?“, sagt Wolf. „Schon das ist schwierig: Nehme ich jetzt zwei morgens um acht oder zwei zum Mittag?“ Vollständig verwirrend sei eine Anweisung wie „Nehmen Sie einen Teelöffel dreimal täglich sieben Tage lang.“ Fast die Hälfte der Befragten interpretierte mindestens eine der Anweisungen falsch. Nur jeder dritte Patient mit geringer Lesefertigkeit verstand die Anweisungen richtig. wsa

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