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Berlin: Forscher entdecken Gen für vorzeitiges Altern

Progerie heißt wörtlich "vorzeitiges Altern" und bezeichnet eine Reihe von Krankheitssymptomen, die Menschen schon im Kindesalter unverhältnismäßig schnell vergreisen lässt. Berliner Forscher entdeckten jetzt eine mögliche genetische Ursache.

Wissenschaftler des Berliner Universitätsklinikums Charité haben eine genetische Ursache für vorzeitiges Altern entdeckt. Zusammen mit Kollegen vom Max-Planck-Institut für molekulare Genetik und einem internationalen Team fanden die Forscher heraus, dass eine bestimmte Form der sogenannten Progerie - einer seltenen Vergreisung, die schon im Kindesalter einsetzt - durch Mutationen eines Gens (SCYL1BP1) verursacht wird. In der aktuellen Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature Genetics" beschreiben Prof. Stefan Mundlos (Institut für Medizinische Genetik) und Uwe Kornak, dass durch das mutierte Gen der Transport von Proteinen innerhalb der Zelle gestört wird.

Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass Alterungsprozesse vor allem auf Schäden der DNA zurückzuführen sind. "Unsere Ergebnisse deuten jedoch an, dass auch andere Mechanismen für diese Alterungsprozesse verantwortlich sein können", erläuterte Mundlos. Die Forscher hatten zwölf Patienten aus vier Mennoniten-Familien untersucht, die alle an der Erbkrankheit Gerodermia osteodysplastica leiden. Die schon nach der Geburt einsetzenden Symptome sind schlaffe, faltige Haut und Knochenschwund. (ah/dpa)

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