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Gesundheit: Berliner wollen studieren

Neue Statistik: 86 Prozent aller Abiturienten gehen an Unis und Fachhochschulen

Der typische Studienanfänger ist 22 Jahre alt, kommt aus Berlin, studiert in einem Stadtstaat – und ist eine Frau. Dass insbesondere Frauen von der Bildungsexpansion profitiert haben, bestätigt die Übersicht „Hochschulen auf einen Blick“, die das Statistische Bundesamt jetzt veröffentlicht hat. So ist der Anteil der jungen Frauen mit Abitur oder Fachabitur seit 1995 von 38 auf 45 Prozent eines Altersjahrgangs gestiegen. Bei den Männern sind es nur 39 Prozent. Die Statistik beruht auf Zahlen von 2004.

Auch wenn es darum geht, wer tatsächlich ein Studium aufnimmt, liegen die Frauen vorn. 2004 nahmen von bundesweit 286 900 Abiturienten 36 Prozent im Jahr des Schulabschlusses ein Studium auf; der Frauenanteil liegt mit 41 Prozent deutlich höher als bei den Männern, von denen noch immer viele nach dem Abi Wehr- oder Zivildienst leisten.

Auffällig sind regionale Unterschiede bei der Entscheidung für ein Studium. So machen zwar in Nordrhein-Westfalen die meisten Schüler Abitur – stolze 51,8 Prozent eines Altersjahrgangs erreichen dort die Studienberechtigung. Damit erfüllt zumindest ein Bundesland die Forderung des Wissenschaftsrats, nach der die Hälfte jedes Jahrgangs die Hochschulreife erreichen sollte. In Berlin und Baden-Württemberg waren es 2004 rund 42 Prozent, in Bayern 32,4 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern gar nur 29,4 Prozent. Aber nur 66,2 Prozent der nordrhein-westfälischen Abiturienten nehmen innerhalb von vier Jahren auch tatsächlich ein Studium auf. In Berlin sind es 85,8 Prozent aller Abiturienten. Damit führt die Stadt diese Statistik an. Schlusslicht ist Brandenburg: Dort gehen nur 58,7 Prozent der Abiturienten an die Uni oder die Fachhochschule. Der Anteil der Studienanfänger an der altersspezifischen Gesamtbevölkerung ist mit 36 Prozent in Hessen am höchsten; der Bundesschnitt liegt bei 31 Prozent. Zählt man die Studierenden hinzu, die ihr Abitur im Ausland gemacht haben, sind es 37 Prozent – zwei Prozent weniger als 2003.

Als Studienorte sind die Stadtstaaten – auch für Gaststudenten aus dem Ausland – besonders attraktiv. Mit 35 000 Studierenden aus anderen Bundesländern hatte Berlin 2004 den bundesweit höchsten „Importüberschuss“.

Die große Trendwende zu deutlich jüngeren Absolventen zeichnet sich noch nicht ab. Das Durchschnittsalter der Studienanfänger sank seit 1995 um nur fünf Monate – und blieb von 2003 bis 2004 konstant bei 22,1 Jahren (Frauen: 21,7). Das Durchschnittsalter der Absolventen ist sogar seit 1995 konstant bei 27,9 Jahren geblieben (Frauen: 27,4 Jahre). Die mittlere Fachstudiendauer bis zum ersten Abschluss lag 2004 bei 11,3 Semestern. Bei Universitätsabsolventen betrug sie 12,3 Semester, bei Fachhochschulabsolventen 8,7 Semester. Die sechssemestrigen Bachelorstudiengänge, die bis 2010 flächendeckend eingeführt werden sollen, wirkten sich kaum aus. -ry

Informationen im Internet:

www.destatis.de/hochschulen

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