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Gesundheit: Bundeskanzler: So wie bisher kann es nicht weiter gehen Brief an alle Bürger / Rüttgers gegen nationales Schulinstitut

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat erneut den Bildungsstand deutscher Schüler angeprangert und alle Bürger zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung für die Schulen aufgefordert. Dazu wandte sich der Kanzler mit einem Brief an alle Bürger.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat erneut den Bildungsstand deutscher Schüler angeprangert und alle Bürger zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung für die Schulen aufgefordert. Dazu wandte sich der Kanzler mit einem Brief an alle Bürger. „Es ist doch ein Armutszeugnis, dass im Land der Dichter und Denker nur jeder zehnte Schüler in der Lage ist, schwierige Texte zu verstehen.“ Beschämend sei auch, dass in keinem anderen Land die Bildungschancen so sehr von Herkunft und Elternhaus abhingen wie hierzulande. Statt zu schauen, welches Bundesland in der Zweiten Liga etwas besser abschneide, müssten alle Kräfte darauf konzentriert werden, Schule und Bildung in deutschland zu erneuern.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende und frühere Bundesbildungsminister Jürgen Rüttgers hat sich unterdessen entschieden gegen ein neues nationales Institut zur Prüfung von Schulabschlüssen und Leistungsnachweisen ausgesprochen. Das hatte Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel als eine Konsequenz aus den Ergebnissen der Pisa-Studien vorgeschlagen. Dem Tagesspiegel sagte Rüttgers am Montag, eine „neue Mammutbehörde wäre genau der falsche Weg". Die Kultusbürokratie zum Beispiel in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen habe versagt. „Was wir brauchen, ist Wettbewerb", forderte Rüttgers.

Der frühere Bildungsminister verwies auf die nächste Pisa-Untersuchung im Jahr 2003, in Mathematik, Englisch und zur Lesekompetenz. Anstatt über Zuständigkeiten nachzudenken, „sollten wir jetzt schnell den Unterricht verbessern, damit wir besser abschneiden", verlangte Rüttgers.

„Einziger Weg aus der Misere“

Der Druck auf eine grundlegende Reform der Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder wächst weiter. Als erster Ministerpräsident eines Bundeslandes hatte Gabriel entsprechende Forderungen von Bundeskanzler Gerhard Schröder unterstützt. Auch der Kultusminister im unionsgeführten Kabinett Sachsen-Anhalts, Jan-Hendrik Olbertz, hält das für alternativlos. „Bundesweite Bildungsstandards sind der einzige Weg aus der Pisa-Misere“, sagte Olbertz am Montag dem Tagesspiegel. Das sei eine sehr moderne Methode, ein Bildungssystem zu steuern. Um damit zu arbeiten, „muss sich die Kultusministerkonferenz entsprechend moderne Strukturen geben. Oder sollen die Kultusminister die Schulen weiter über Stundenvorgaben steuern?“ Der Minister ist zugleich Professor für Erziehungswissenschaft.

Auch Hessens Kultusministerin Karin Wolf (CDU) hält bundesweite Bildungsstandards für unverzichtbar. Hessen arbeite daran mit. Mit der Aufgabe, deren Umsetzung zu überprüfen, könne die KMK dann ein zentrales Institut beauftragen. cas/rt

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