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Gesundheit: Chirurgen dringend gesucht

Ärzte im Operationssaal machen sich rar

In Berlin findet diese Woche der 121. Chirurgenkongress statt – und zum ersten Mal stehen nicht eine Innovation oder ein wissenschaftliches Thema im Vordergrund, sondern das Berufsbild des Chirurgen selbst. Es ist in der Krise. Die Diagnose des Kongressvorsitzenden, Bernward Ulrich: „Wir haben einen eklatanten Nachwuchsmangel.“ Während es immer weniger Studienanfänger gebe, wanderten mehr und mehr Chirurgen ins Ausland ab. Die Gründe dafür seien vielfältig. „Ein Arzt ist heute bis zu 40 Prozent seiner Arbeitszeit mit nichtärztlichen Aufgaben beschäftigt“, sagte Ulrich. Assistenten würden mit Bürokratie überfrachtet, die Arbeitszeiten seien zu starr reglementiert, die Vergünstigungen oft nicht attraktiv genug.

Vom heutigen Dienstag bis Freitag wird man auf dem Chirurgenkongress, der im Internationalen Congress Centrum ICC (Neue Kantstraße / Ecke Messedamm, UBahnhof Kaiserdamm, Telefon: 030-3038-3000) stattfinden wird, jedoch nicht ausschließlich über die Chirurgenkrise diskutieren, sondern auch über neue Verfahren und medizinische Befunde – von Operationen bei Übergewicht bis hin zu Robotern im OP. Für Laien besonders interessant sind dabei die Patientenforen. An drei Nachmittagen wird es zu einem Schwerpunktthema einen Vortrag sowie eine Diskussion mit Experten und Betroffenen geben. Dies sind:

Mittwoch, 28.04., von 16 bis 17 Uhr 30: „Volkskrankheit Krampfadern: Viel mehr als nur ein Schönheitsfehler“ . Fast jeder zweite Mensch leidet im Laufe seines Lebens an Venenkrankheiten und Krampfadern – eine Krankheit, die behandelt werden muss. Und das nicht bloß aus kosmetischen Gründen: Die Risiken von Krampfadern reichen bis zur Lungenembolie.

Donnerstag, 29.04., von 16 bis 17 Uhr 30: „Kniegelenkschmerzen – was tun?“. Gegen Kniegelenkschmerzen gibt es Medikamente, Salben und diverse Operationsmethoden. Doch welche Ursachen haben Kniegelenkschäden eigentlich? Und welche Möglichkeiten der Vorbeugung und Therapie sind tatsächlich wirksam?

Freitag, 30.04., von 14 bis 16 Uhr: „Killer Darmkrebs: Früherkennung rettet Leben“ . Darmkrebs ist nach Lungenkrebs die zweithäufigste Krebs-Todesart in den westlichen Industrieländern. Besonders Frauen und Männer über 50 Jahre sind gefährdet. Studien zeigen, dass unsere Nahrung eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Krebsart spielt. Frühdiagnose durch regelmäßige Bluttests kann das Risiko deutlich senken. bas

Mehr im Internet unter:

www.chirurgie2004.de

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