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Gesundheit: Das Beben überleben

Im Großraum Berlin gibt es zum Glück keine Erdbeben - aber etliche Fachleute, die in aller Welt am Schutz vor dieser Gefahr arbeiten. Einen Einblick in die Möglichkeiten, zumindest die Folgen solcher Naturereignisse zu lindern, zeigen sie am heutigen Donnerstag um 19 Uhr 30 in der Urania.

Im Großraum Berlin gibt es zum Glück keine Erdbeben - aber etliche Fachleute, die in aller Welt am Schutz vor dieser Gefahr arbeiten. Einen Einblick in die Möglichkeiten, zumindest die Folgen solcher Naturereignisse zu lindern, zeigen sie am heutigen Donnerstag um 19 Uhr 30 in der Urania.

Viele Gründe können Anlass dafür sein, sich auch als Laie mit dem Thema zu befassen. Der Tourismus macht vor gefährdeten Gebieten nicht Halt, manch ein Berliner sucht sich im sonnigeren (und möglicherweise betroffenen) Süden sogar einen Ferien- oder Altersruhesitz. Für Bau- und Consultingfirmen sowie für Versicherungen, die weltweit agieren, ist die Auseinandersetzung mit diesem Risiko ohnehin Pflicht.

Die noch vor einigen Jahren vorherrschende Hoffnung, aus warnenden Anzeichen zu präzisen Vorhersagen von Datum und Stärke des bevorstehenden Ereignisses zu gelangen, hat sich nach Auskunft des inzwischen emeritierten FU-Physikprofessors Andreas Vogel leider nicht verwirklicht. Vogel, der das Internationale Zentrum für Erdbebenprognostik gegründet hat, verweist darauf, dass man immerhin die gefährdeten Gebiete kennt und zumindest beim Bau von Häusern und Infrastruktur sowie bei der Katastrophenhilfe gezielt vorsorgen kann.

Die Zeit drängt in etlichen Gegenden dieser Welt, in denen in absehbarer Zeit mit starken Bewegungen der Erdkrustenteile gerechnet werden muss. Kalifornien richtet sich seit Jahren darauf ein, aber auch in der Westtürkei, in der Nähe von Istanbul, ist der Boden noch längst nicht in stabiler Lage.

Klaus Brandes, der sich als Ingenieur lange Zeit auch bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung mit dem Problem befasst hat, betont, dass auch mehrgeschossige Gebäude so errichtet werden könnten, dass sie nicht einstürzen. Voraussetzung ist, es werden stabilisierende Bauteile eingefügt, die noch nicht einmal viel Geld kosten.

Problematisch sind insbesondere Alt- und Schwarzbauten. Letztere entstehen vor allem in den rapide wachsenden Ballungsräumen Südamerikas und Asiens, wobei häufig am Baumaterial gespart wird. An rings umlaufende Stahlbänder, die beim Beben die Wände so weit halten, dass sie nicht zusammenbrechen, wird dann gar nicht gedacht.

Auch Großanlagen kann man sichern, dies allerdings vor allem durch die Installation von Feder- und Dämpferelementen im Bereich des Fundaments. Wie das geht, zeigt die Berliner Firma Gerb, die ihre Einrichtungen weltweit vekauft, heute Abend ebenfalls in der Urania.

Gideon Heimann

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