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Gesundheit: Der Beruf soll an der Uni mehr zählen Bund startet Wettbewerb für Hochschulen

In zwei statt drei Jahren neben der Berufstätigkeit zum Hochschulabschluss als Bachelor in Communication Systems – dieses Schnellstudium bietet die Technische Fachhochschule Berlin Abiturienten, die an der Staatlichen Techniker-Schule oder der Siemens Technik-Akademie bereits eine praktische Ausbildung zum Datenfachmann gemacht haben. Eine ähnliche Verzahnung von beruflicher Weiterbildung und Hochschule strebt die Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Potsdam mit der dortigen Universität an.

In zwei statt drei Jahren neben der Berufstätigkeit zum Hochschulabschluss als Bachelor in Communication Systems – dieses Schnellstudium bietet die Technische Fachhochschule Berlin Abiturienten, die an der Staatlichen Techniker-Schule oder der Siemens Technik-Akademie bereits eine praktische Ausbildung zum Datenfachmann gemacht haben. Eine ähnliche Verzahnung von beruflicher Weiterbildung und Hochschule strebt die Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Potsdam mit der dortigen Universität an.

Bundesweit gibt es allerdings nur einige Dutzend von insgesamt mehr als zehntausend Studiengängen, in denen berufliche Qualifikationen auf die akademische Bildung angerechnet werden – wiewohl in vielen Fachhochschulfächern fast jeder zweite Student bereits eine entsprechende Berufsausbildung vorweisen kann. Von drei Ingenieurstudenten an den Fachhochulen haben sogar zwei die passende Kammerprüfung hinter sich. Das sagt Wolfgang Koerner, Prüfungsexperte der Kultusministerkonferenz.

Jetzt hat Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn einen Wettbewerb zur „Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge“ ausgeschrieben. Unis oder FHs mit den kreativsten Vorschlägen winken für mehrere Jahre Wissenschaftlerstellen zur Begleitung entsprechender Versuchsvorhaben.

Hinter der Initiative steht ein Beschluss der europäischen Bildungsminister auf ihrer Berliner Konferenz im Jahr 2003. Dort wurde vereinbart, schon bis kommenden Sommer nationale „Qualifikationsrahmen“ aufzustellen, die Umfang und Tiefe des Wissens, Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz auf den verschiedenen Ausbildungswegen im „tertiären Bildungssektor“ umreißen, also im Hochschulstudium wie in der beruflichen Weiterbildung. Mithin soll der Qualifikationsrahmen auch Übergänge zwischen beiden Bereichen aufzeigen.

Die treibende Kraft auf dem Weg zu einem letztlich gesamteuropäischen Rahmenwerk ist die Aus- und Weiterbildung in der elektronischen Informations- und Kommunikationstechnologie. Die „jungen“ Berufe in diesem Wirtschaftssektor lassen sich noch am ehesten länderübergreifend gestalten, zumal die Arbeitsplätze von vornherein international sind. Speziell für Deutschland gelangt das amtliche Bundesinstitut für Berufliche Bildung heute schon zu dem Schluss, dass die berufspraktische Fortbildung im IT-Bereich „hochschulisches Bachelor-Niveau“ erreicht. Eine zumindest teilweise Anrechnung aufs Studium scheint mithin nahe liegend und unausweichlich.

Hermann Horstkotte

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