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Gesundheit: Der Elite-Wettbewerb steht

Ministerin Bulmahn will noch mehr Geld für Spitzen-Unis ausgeben als geplant

Der Bund und und acht Wissenschaftsminister der Länder haben sich über den Wettbewerb um Spitzen-Universitäten geeinigt. Das Programm soll ein jährliches Volumen von 380 Millionen Euro haben, teilte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn nach einem Treffen mit. Die Länder wollten 25 Prozent beisteuern (95 Millionen Euro). Der Bund übernehme 75 Prozent, also 285 Millionen Euro. Das sind 35 Millionen Euro mehr, als ursprünglich vorgesehen.

Das zusätzliche Geld war ursprünglich für die sechsprozentige Erhöhung des Etats der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Haushalt des Ministeriums eingeplant, sagte Sabine Baun, Bulmahns Sprecherin. Die Länder hätten allerdings nur eine dreiprozentige Erhöhung des Etats der Bund-Länder-finanzierten DFG mitgetragen. So komme das Geld nun den Unis zugute. Bulmahn teilte auch mit, Bund und Länder wollten den Etat aller außeruniversitären Forschungseinrichtungen bis zum Jahr 2010 um jährlich drei Prozent erhöhen.

Im Spitzen-Wettbewerb haben sich die Länder inzwischen auf eine Sitzlandquote geeinigt: Eine Universität darf sich nur dann am Wettbewerb beteiligen, wenn das betreffende Land bereit ist, der Fördersumme des Bundes 25 Prozent beizusteuern. Im Durchschnitt soll eine Spitzen-Universität 25 Millionen Euro erhalten. Bulmahn rechnet jetzt mit zehn Spitzenuniversitäten. Ursprünglich wollte sie nur fünf Spitzenuniversitäten mit dann aber je 50 Millionen Euro fördern.

Der Bund-Länder-Wettbewerb hat noch zwei weitere Säulen. Jeder der voraussichtlich 30 Exzellenzcluster soll im Schnitt acht Millionen Euro erhalten, jede der 40 Graduiertenschulen eine Million Euro. Bulmahn will der Jury die Freiheit geben, die Sieger mit etwas mehr oder etwas weniger Geld zu fördern, als im Schnitt vorgesehen. Hochschulen, die als ganze Spitzenuniversitäten antreten wollen, müssten mindestens einen Cluster der Exzellenz und eine Graduiertenschule vorweisen können, sagte Bulmahn. Außerdem gehörten zu einer angehenden Spitzenuni ein Konzept über „profibildende Maßnahmen“: etwa Berufungen, die die Uni plant, oder ein neuer Zuschnitt der Fachbereiche.

Es gibt zwei Ausschreibungsrunden: die erste bereits in diesem Jahr, eine weitere im Jahr 2006 für Hochschulen, die mehr Zeit benötigen, ihre Bewerbungen auszuarbeiten. Die Förderung der prämierten Hochschulen beginnt dann ab dem Jahr 2006. Eine Jury, deren Mitglieder vom Wissenschaftsrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorgeschlagen wird, soll die Sieger des Wettbewerbs ermitteln. Ihr sollen auch Experten aus dem Ausland angehören, sagte Bulmahn.

Baden-Württembergs Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) widersprach der Darstellung Bulmahns, Bund und Länder seien sich einig. Die Finanzfragen müssten erst noch mit den Finanzministern und den Ministerpräsidenten der Länder geklärt werden, sagte er dem Tagespiegel.

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