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Gesundheit: Der Nutzen von Zweitstudien ist umstritten

Alt, älter, Zweitstudent: Im Vergleich zu den europäischen Nachbarstaaten sind Deutschlands Hochschulabsolventen in die Jahre gekommen. Im Schnitt verlassen sie die Uni im Alter von 28,9 Jahren.

Alt, älter, Zweitstudent: Im Vergleich zu den europäischen Nachbarstaaten sind Deutschlands Hochschulabsolventen in die Jahre gekommen. Im Schnitt verlassen sie die Uni im Alter von 28,9 Jahren. Wer noch ein Zweitstudium daraufsetzt, ist 32,6 Jahre alt. Das ergab eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Das Zweitstudium ist kein Massenphänomen. Zwar sind 1385 weiterführende Studienangebote bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Bonn gemeldet. Aber es gibt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nur rund 118 000 eingeschriebene Zweitstudenten. "Das ist etwas für Leute mit Berufung", sagt Karl Lewin, Leiter für empirische Erhebungen des Hochschulinformationssystems (HIS) in Hannover. Viele Aufbaustudiengänge sind eine Domäne der Absolventen von Fachhochschulen, die noch einen akademischen Titel erwerben wollen. Sie werden aber auch von Wissenschaftlern genutzt, die sich weiter spezialisieren wollen.

Aufbaustudiengänge sollen Kenntnisse aus dem vorherigen Studium vertiefen. Ursprünglich sollten sie zur Promotion führen, mittlerweile sind sie eher eine Alternative dazu. In Zusatzstudiengängen wiederum erwerben Studenten neue Qualifikationen und blicken über den Tellerrand der eigenen Fachdisziplin hinaus - etwa wenn Ingenieure Managementtechniken erwerben.

Ergänzungsstudiengänge wandeln ein Fachhochschuldiplom in ein allgemeines Diplom um. Die meisten weiterführenden Studiengänge setzen ein abgeschlossenes Hochschulstudium voraus. In vielen Fällen stehen sie aber auch Berufstätigen ohne Hochschulabschluss offen, heißt es bei der HRK in Bonn.

Weiterführende Studiengänge dauern in der Regel zwei Jahre. Sie enden mit einer Prüfung, einem Diplom oder neuerdings einem Master-Titel. Manchmal gibt es aber auch nur einen Leistungsnachweis oder ein mehr oder weniger aussagekräftiges Zertifikat. Die Anbieter, die nicht selten Studiengebühren erheben, weisen auf die guten Berufsaussichten hin. Statistisch erfasst sind diese aber nicht. "Bei Größenordnungen, die sich im Promille-Bereich bewegen, kann man keine quantitative Bewertung vornehmen", betont Lewin. Wer sich für ein Zweitstudium interessiert, sollte sich rechtzeitig vor Ende des Grundstudiums bei Hochschullehrern und Studienberatungen informieren. Und er sollte sich über seine Motivation und berufliche Zukunft im Klaren sein.Literatur: "Weiterführende Studienangebote an den Hochschulen in Deutschland", Bad Honnef 1999, 39,80 Mark.

Informationen im Internet: www.hochschulkompass.hrk.de

Deike Uhtwenwoldt

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