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Gesundheit: Desorientierte Wüstenameisen: Die Luftlinie als Entfernungsmaß

Wüstenameisen haben einen dreidimensionalen Kilometerzähler, um schnell zu ihren Nestern zurück zu finden. Bei der Futtersuche in hügeligem Gelände messen die Tiere nicht die tatsächlich zurückgelegte Wegstrecke, sondern errechnen und speichern die Luftlinie zu ihrem Nest.

Wüstenameisen haben einen dreidimensionalen Kilometerzähler, um schnell zu ihren Nestern zurück zu finden. Bei der Futtersuche in hügeligem Gelände messen die Tiere nicht die tatsächlich zurückgelegte Wegstrecke, sondern errechnen und speichern die Luftlinie zu ihrem Nest. Wie Forscher der Berliner Humboldt Universität und der Uni Zürich im Fachjournal "Nature" (Bd. 411, S. 795) berichten, ignorieren die Ameisen die durch Steigungen und Gefälle verursachte zusätzliche Länge des Weges.

Der Berliner Bernhard Ronacher und sein Team dressierten Wüstenameisen (Cataglyphis fortis) darauf, über künstliche Berge zu einer Futterquelle zu laufen. Für den Rückweg zu ihren Nestern wurden die Tiere auf eine ebene Strecke gesetzt. In Erwartung ihres Nestes stoppten die Tiere bereits nach einer Strecke, die der Luftlinie des hügeligen Hinwegs entsprach. Bei der Messung des Weges hatten sie die durch Hügel verursachten Meter nicht mitgezählt.

Biologen hatten bisher vermutet, dass Ameisen Entfernungen nur anhand ihrer Schritte bestimmen. Der Mechanismus scheint aber weitaus komplizierter zu sein. Wie genau die Ameisen Distanzen abschätzen können, bleibt auch nach dieser Studie unklar.

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