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Gesundheit: „Die Chancen von Migranten erhöhen“

Warum werden Sie ausgerechnet Präsidentin der OtaHochschule, einer kleiner privaten FH mit nur zwei Bachelor-Studiengängen? Ich unterstütze damit den engagierten deutsch-türkischen Gründer der Ota.

Warum werden Sie ausgerechnet Präsidentin der OtaHochschule, einer kleiner privaten FH mit nur zwei Bachelor-Studiengängen?

Ich unterstütze damit den engagierten deutsch-türkischen Gründer der Ota. Zurzeit wird eine zweite Einheit der Hochschule in Istanbul geplant. Die Ota ist eine staatlich anerkannte Hochschule mit Bachelor- und demnächst auch Masterstudiengängen, an der Studierende aus 14 Nationen vertreten sind. Es geht uns darum, die Studienchancen junger Deutscher mit Migrationshintergrund und die von Migranten zu erhöhen, einen qualifizierten Abschluss zu erwerben. Der Befund aus der Pisa-Studie, dass Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland benachteiligt sind – das muss nicht so bleiben.

Mit monatlich 600 Euro Studiengebühren ist das Studium an der Ota-Hochschule aber sehr teuer – sicher auch für türkischstämmige Abiturienten.

Zuerst möchte ich betonen, dass die Ota eine ausgeprägte individuelle Betreuung bietet. Hier weiß jeder Student zu jedem Zeitpunkt: Was sind meine Lernstärken, was meine Lernschwächen? Nun zu den Kosten: In der Türkei ist es so, dass die Gebührenpflichtigkeit viel selbstverständlicher ist als in Deutschland. Trotzdem: Wer sich das Studium nicht leisten kann, wird die Möglichkeit erhalten, sich um ein Stipendium zu bewerben.

Was wollen Sie als Präsidentin erreichen?

Ich möchte daran mitwirken, dass diese Hochschule ein hohes Qualifikationsprofil ausweist: durch individuelle Betreuung, intensiven Praxisbezug, Integrationalität, interkulturelle Kompetenz. Die Absolventen beider Studiengänge, „Wirtschaft-Business Administration“ und „Informations- und Kommunikationsmanagement“, haben hohe Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Werden Sie der Politik damit ein für alle Mal den Rücken kehren?

Nein, das kann und will ich gar nicht. Das Amt als Hochschulpräsidentin ist für mich ja kein neues berufliches Engagement. Es ist Teil meines persönlichen Studien- und Migrationsengagements. Wir leben in einer Zeit, in der hier und anderswo Wichtigstes zu tun ist.

Die Fragen stellte Felix Serrao.

Rita Süssmuth (68) ist neue Präsidentin der deutsch-türkischen Ota-Hochschule in Berlin. Die ehemalige Bundestagspräsidentin lehrte früher als Erziehungswissenschafts-Professorin.

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