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Gesundheit: Die Juniorprofessoren kommen

Von Anja Kühne Überall in Deutschland werden in den kommenden Monaten erstmals Juniorprofessoren ihre Arbeit aufnehmen. Die Juniorprofessuren gehören zur großen Hochschulreform der Bundesregierung, über die es seit Monaten Diskussionen gibt.

Von Anja Kühne

Überall in Deutschland werden in den kommenden Monaten erstmals Juniorprofessoren ihre Arbeit aufnehmen. Die Juniorprofessuren gehören zur großen Hochschulreform der Bundesregierung, über die es seit Monaten Diskussionen gibt. Ziel ist es, den Nachwuchs zu verjüngen, die Universitäten international kompatibel zu machen und wettbewerbsfähig zu halten.

Die Juniorprofessur, die auf zwei mal drei Jahre befristet ist, soll der übliche Qualifikationsweg zu einer Professur auf Lebenszeit werden, während die Habilitation des von seinem Professor abhängigen Assistenten überflüssig werden soll. Juniorprofessoren sind keinem Lehrstuhl zugeordnet. Sie werben Drittmittel ein und haben das Promotionsrecht. Zum Ablauf ihrer Stellen werden sie evaluiert. Die gesetzliche Grundlage für die Juniorprofessur ist das veränderte Hochschulrahmengesetz von 2002. Die Stellen werden zunächst mit jeweils 77 000 Euro für die Erstausstattung vom Bundesforschungsministerium bezuschusst. Bundesweit werden in diesem Jahr 669 Stellen gefördert.

Welche Verpflichtungen die Juniorprofessoren haben und welche Arbeitsbedingungen sie im Einzelnen vorfinden, hängt von den jeweiligen Landesgesetzen ab und sodann von der Gestaltung durch die Universitäten und Fachbereiche. An manchen Hochschulen müssen Juniorprofessoren mehr Wochenstunden unterrichten als an anderen, hier werden die Lehrstühle besser ausgestattet als dort.

Die Humboldt-Universität gehört bundesweit zu den ersten Universitäten, an der bereits Juniorprofessoren forschen: Ein Mathematiker und ein Informatiker haben ihren Dienst bereits angetreten. Einige andere Wissenschaftler stecken noch in Berufungsverhandlungen, die aber in den nächsten Monaten abgeschlossen werden. Bislang haben an der HU fast nur Wissenschaftler aus den Bereichen Technik und Naturwissenschaften einen Ruf erhalten, da die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fachbereiche zuerst zurückhaltender bei der Stellenausschreibung waren. Inzwischen haben aber alle Fachbereiche - außer den Rechtswissenschaften - Berufungsvorschläge gemacht, insgesamt 26. Die Zahl soll später auf 50 anwachsen. Damit werden an der Humboldt-Universität bald mehr Juniorprofessoren arbeiten als an jeder anderen Universität in Deutschland. In Berlin plant die Freie Universität zunächst 17 Juniorprofessuren, die Technische Universität zehn.

Unter den Nachwuchswissenschaftlern, die einen Ruf an die HU bekommen haben, gehörten ihr 46 Prozent bereits als Mitarbeiter an, 34 Prozent sind „Rückkehrer" - Wissenschaftler, die aus dem Ausland nach Berlin zurückgewonnen werden konnten. 30 Prozent sind Frauen. Drei dieser Forscher stellen wir hier vor. Fotos: Uli Winkler/Götz Schleser (2)

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