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Gesundheit: „Die Resultate sind viel versprechend“

Der medizinische Kampf gegen die weltweite Aids-Epidemie ist möglicherweise einen wichtigen Schritt weitergekommen. Zwei Pharma-Unternehmen präsentierten auf der Aids-Konferenz in Barcelona einen neuartigen Wirkstoff ns „T20“, der bereits das Eindringen der Viren in die menschlichen Immunzellen und damit die gefährliche Zellzerstörung hemmen soll.

Der medizinische Kampf gegen die weltweite Aids-Epidemie ist möglicherweise einen wichtigen Schritt weitergekommen. Zwei Pharma-Unternehmen präsentierten auf der Aids-Konferenz in Barcelona einen neuartigen Wirkstoff ns „T20“, der bereits das Eindringen der Viren in die menschlichen Immunzellen und damit die gefährliche Zellzerstörung hemmen soll. Heilung verspricht diese Arznei nicht, aber sie könnte den Krankheitsausbruch weiter verzögern. „Die Resultate sind viel versprechend“, sagte der spanische Mediziner Bonaventura Clotlet, der die Erprobung des neuen Wirkstoffs „T20“ in einem Krankenhaus in Barcelona begleitete.

Klar ist hingegen schon, dass „T20“ nicht billig sein wird. Nach Angaben eines Pharma-Sprechers wird „T20“ das teuerste aller bisher bekannten Anti-Aids-Präparate sein. Somit dürfte auch die Hoffnung begrenzt sein, dass die große Mehrheit der HIV-Erkrankten von der neuen Entwicklung Hilfe erwarten kann.

Ein Problem, das auch Peter Piot, Direktor des Aids-Bekämpfungsprogramms der UN, beklagte. Piot forderte die reichen Länder zu mehr finanziellem Einsatz auf: „Angemessene Versorgung ist ein Recht und kein Privileg.“ Piot sprach von einem „Scheitern“ des politischen Kampfes gegen die Aids-Krankheit, die schlimmste Epidemie der Menschengeschichte: Der politische Fortschritt habe nicht mit dem medizinischen gleichgezogen.

Auf der Aids-Konferenz in Barcelona versuchen 15 000 Wissenschaftler, Politiker und Betroffene aus aller Welt den Kampf gegen die Erkrankung voranzubringen. Es ist die größte Aids-Konferenz aller Zeiten, und sie steht unter dem Motto „Handeln durch Wissen und Verantwortung“.

Nicht-Regierungsorganisationen, die ebenfalls in großer Zahl an der Konferenz teilnehmen, weisen darauf hin, dass während der einwöchigen Konferenz weltweit rund 50 000 Menschen an Aids sterben werden. Ralph Schulze

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