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DIE Übeltäter: So breiten sich Hausstaubmilben im Bett aus

Eigentlich sind Hausstaubmilben für den Menschen harmlos, jedenfalls übertragen sie keine Krankheiten. Doch im Kot der winzigen Spinnentiere, die acht Beine haben und nur maximal 0,5 Millimeter groß werden, befinden sich Eiweiße, von denen zwar auch keine Gefahr ausgeht, auf die viele Menschen aber allergisch reagieren.

Eigentlich sind Hausstaubmilben für den Menschen harmlos, jedenfalls übertragen sie keine Krankheiten. Doch im Kot der winzigen Spinnentiere, die acht Beine haben und nur maximal 0,5 Millimeter groß werden, befinden sich Eiweiße, von denen zwar auch keine Gefahr ausgeht, auf die viele Menschen aber allergisch reagieren.

Wenn die Ausscheidungen trocknen und zerfallen, werden die Allergene aus den Kotbällchen herausgelöst und verbinden sich mit dem Hausstaub. Mit diesem atmen Betroffene die Proteine dann ein – und der Körper wehrt sich, obwohl er das gar nicht müsste: Die Schleimhäute der Nase schwellen an und es kommt zu Schnupfen. Zusätzlich können die Augen tränen. In besonders schlimmen Fällen leidet man unter Atemnot und entwickelt sogar allergisches Asthma.

Wie viele Menschen in Deutschland von Hausstaubmilben-Allergie betroffen sind, lässt sich nicht genau beziffern. Es seien auf jede Fall viele Millionen, heißt es beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Die Tiere, die es gerne feucht mögen, können das ganze Jahr hindurch Beschwerden auslösen. Sie vermehren sich vor allem zwischen Mai und Oktober. Jetzt im Winter bringt die trockene Heizungsluft den Hausstaubmilben zwar häufig den Tod, doch das macht die Sache leider nicht besser, sondern schlimmer: Wie ihr Kot, so zerfallen auch die toten Milben selbst – und dadurch werden ebenfalls Allergene freigesetzt. Die allergischen Beschwerden sind deshalb im Moment am stärksten.

Hausstaubmilben kommen in jedem Haushalt vor. Sie ernähren sich vor allem von Haut- und Haarschuppen. Zu mehr als zwei Dritteln bestehen sie aus Wasser, das sie hauptsächlich über die Luft aufnehmen. Besonders wohl fühlen sie sich in Matratzen, Oberbetten und Kissenbezügen; dort bekommen sie nicht nur die menschlichen Schuppen, sondern auch die Wärme und Feuchtigkeit, die sie brauchen. Kein Wunder, dass viele Allergiker besonders nachts oder am Morgen zu leiden haben. Aber auch in Polstermöbeln und Teppichböden können sich die Tiere finden. Ein Weibchen legt im Laufe seines mehrwöchigen Lebens bis zu 300 Eier, aus denen schließlich – nach drei weiteren Entwicklungsstadien – erwachsene Tiere hervorgehen. In lange nicht gewaschener Bettwäsche finden sich so schnell hunderttausende der Übeltäter.

Der DAAB empfiehlt Allergikern neben dem regelmäßigen Waschen der Bettbezüge vor allem, allergendichte Matratzenüberzüge (Encasings) zu benutzen. Sie lindern die Beschwerden, weil der Schlafende nicht mehr direkt in Kontakt mit den die Allergie auslösenden Stoffen kommt. Auch regelmäßiges Lüften sei wichtig. Von Vorteil ist, wenn die relative Luftfeuchtigkeit im Raum bei knapp unter 50 Prozent liegt, denn das ist unangenehm für die Hausstaubmilben.

Und wenn dies alles nichts nutzt, dann bleibt noch die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie oder Hyposensibilisierung durch einen Arzt.

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