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Die Übeltäter: So wird Tripper behandelt

Die Geschlechtskrankheit Tripper kommt noch heute vor - in einigen Ländern Europas steigen die Erkrankungsfälle sogar. Mit Antibiotika kann die Krankheit behandelt werden.

Dank Antibiotika hat die Gonorrhö (Tripper) an Schrecken verloren. Die Geschlechtskrankheit, die früher nicht selten zum Tod führte, kann heute leicht besiegt werden. Es gibt sie aber immer noch – und in einigen Ländern Europas steigt die Zahl der Betroffenen sogar wieder. Weltweit stellt die Gonorrhö nach wie vor ein großes Problem dar. Dabei schützen Kondome sicher vor der Krankheit.

„Auslöser sind Bakterien, sogenannte Gonokokken“, erklärt David Börner, Hautarzt in Hohenschönhausen und Experte für Geschlechtskrankheiten. Die Erreger haben eine ovale Form und treten paarweise auf; unter dem Mikroskop sehen zwei solcher Bakterien aus wie eine Kaffeebohne. „Anstecken kann man sich nur beim intimen Schleimhautkontakt mit einem bereits Infizierten“, sagt Dermatologe Börner. „Also beim Vaginalverkehr, auch bei Oral- oder Analsex.“ Ein infizierter Mann steckt sehr viel eher eine Frau an als umgekehrt eine infizierte Frau einen Mann.

Beim Mann befallen die Erreger meist die Schleimhaut der Harnröhre, bei der Frau die des Gebärmutterhalses. Das Immunsystem reagiert darauf, löst eine Entzündung aus und schickt weiße Blutkörperchen los, die die betroffenen Zellen regelrecht fressen. Die Schleimhaut wird dadurch geschädigt. Folgen: Schmerzen beim Wasserlassen, Juckreiz, eine gerötete und geschwollene Haut am Austritt der Harnröhre. Die toten weißen Blutkörperchen werden als Eiter ausgeschieden. Dieser Ausfluss aus Harnröhre oder Gebärmutterhals hat der Infektion ihren deutschen Namen gegeben: Tripper stammt vom niederdeutschen „drippen“ (tropfen).

Antibiotika töten die Bakterien sicher – dann ist das Schlimmste schon nach einer Woche überstanden. Unbehandelt besteht die Gefahr, dass die Bakterien in die Hoden, die Prostata oder bei der Frau bis zu den Eierstöcken wandern und dort Unfruchtbarkeit verursachen. In sehr seltenen Fällen befallen die Eindringlinge auch Herz und Hirnhaut.

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